Passive Stereokopie

Passive Stereoskopie bedeutet, dass für die Betrachtung der stereoskopischen Bilder eine passive Brille erforderlich ist. Das bedeutet, dass die Brille selbst statisch ist und der Aufwand für die Bildtrennung durch die Projektion oder die Anzeige vorgenommen werden muss. Diese Bildtrennung kann durch farbliche Trennung oder Polarisation geschehen.

Angezeigt werden hier beide Bilder gleichzeitig, was die Anforderungen an die Darstellung verringert. Wichtig ist aber, dass von den beiden angezeigten Bildern das Auge immer nur ein Bild erhalten kann.

 

Farbliche Trennung - Anaglyphen

Hier bestehen die beiden "Brillengläser" aus verschiedenfarbigen Folien, die jeweils nur einen Teil des Farbspektrums durchlassen. Dadurch werden die (farbigen) Bilder je nach Spektrum an das entsprechende Auge weitergeleitet. Da die Trennung über die Farbe erfolgt, geht die eigentliche Farbinformation jedoch meist verloren und das Bild erscheint in einer Art von Grautönen. Allerdings gibt es auch farbige Anaglyphen. Entscheidend ist, dass z.B. das rote Glas nur das rote Bild durchlässt und die anderen Farbkanäle völlig abdeckt.
Weitere Informationen gibt es im Modul Anaglyphen.

Vorteile

  • Günstige Produktion von Bildern und Brillen
  • Brillen sind leicht und können in großen Mengen hergestellt werden
  • Auch für Printmedien geeignet

Nachteile

  • Farbeindruck geht verloren
  • "Geisterbilder" bei nicht vollständiger Filterung von Spektren
  • Brillen nicht wirklich standardisiert
  • Brillen ans jeweilige Ausgabemedium angepasst

passive Stereoskopie durch Anaglyphen

 

Polarisation

Licht, als Welle betrachtet, schwingt normalerweise in alle Richtungen. Dank spezieller Filter kann allerdings das Licht so gefiltert werden, dass es nur in einer Ebene schwingt, bzw. nur Licht durchgelassen wird, das in dieser einen Ebene schwingt. Stehen zwei solcher Filter normal aufeinander, wird kein Licht durchgelassen. Dieser Effekt wird auch in der Stereoskopie verwendet. Das Bild für das rechte Auge wird in einer Richtung polarisiert; jenes für das linke Bild in einem Winkel von 90° dazu. Meistens sind diese Ebenen horizontal und vertikal oder jeweils um 45° dazu geneigt. Diese beiden Bilder werden anschließend übereinander projiziert. Durch eine einfache Polfilterbrille kann sichergestellt werden, dass jedes Auge nur das für es vorgesehene Bild erhält. Das Licht des jeweils "falschen" Bildes schwingt ja im rechten Winkel zur Polarisierung der Brille, sodass dieses Licht nicht durchgelassen wird.
Stereoskopische Monitorvorsätze ermöglichen es bereits, diese Technologie auch auf einem handelsüblichen Bildschirm zu verwenden. Dadurch sind keine teuren shutter glasses mehr nötig, die erst aufwändig mit dem Bildschirm synchronisiert werden müssen, um einen 3-dimensionalen Effekt zu erzeugen. Allerdings sind diese Vorsätze für Privatanwender kaum erschwinglich.

Vorteile

  • Farbechte Bilder
  • Angenehm durch scharfe Bilder
  • Weniger Rechenaufwand als bei Kombination zweier Bilder in eines
  • Projektion ohne Polarisation möglich
  • Für sich ständig ändernde Bilder (Filme, 3d-Welten) sehr gut geeignet

Nachteile

  • Hohe Kosten für die Brillen
  • Strombedarf der Brillen
  • Höheres Gewicht der Brillen
  • Projektionen dürfen nicht nachleuchten, das Bild muss also in kurzer Zeit völlig neu aufbaubar sein.

passive Stereoskopie durch Polarisation

Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden

Ergänzende und vertiefende Module