Sehen ist mit Licht verbunden. Ohne Licht können wir nichts sehen. Licht wird von Lichtquellen (Sonne, Lampen, Kerzen, ...) ausgesandt, breitet sich im Raum aus, trifft auf feste Stoffe (Tischoberflächen, Glas, ...), Flüssigkeiten (Wasseroberflächen, ...), Gase (Erdatmosphäre, ...), wird dabei reflektiert, absorbiert, gefiltert, gebrochen, gestreut, ausgelöscht und gelangt durch die Linsen der Augen auf die Augennetzhaut. Dort wird das auftreffende Licht in einer Prozesskette in elektrische Nervenimpulse umgewandelt, die über den Sehnerv an das Sehzentrum im Hinterkopf geleitet werden. Im Gehirn wird aus den Impulsen die Umwelt (re-)konstruiert, die wir sehen.
Sehen ist ein Zusammenspiel der Komponenten Licht, Umwelt, Auge, Gehirn und bei der Untersuchung des Sehprozesses müssen physikalische, physiologische, neurologische, psychologische und soziologische/kulturelle Aspekte behandelt werden.
Physik: Lichtentstehung, Lichtausbreitung, Wechselwirkung zwischen Licht und Stoffen
Physiologie: physikalisch-chemische Abläufe im Sinnesorgan Auge
Neurologie: Prozesse im Gehirn bei der Verarbeitung der Sehnervenimpulse
Psychologie: Wahrnehmungspsychologie
Soziologie/Kulturwissenschaft: Einfluss des sozialen Umfelds auf das, was wir sehen.