
Das Mischpult ist die zentrale Wirkungsstelle eines jeden Tonstudios und der Hauptarbeitsplatz des Toningenieurs. Hier laufen alle Signale zusammen, werden Lautstärke und andere Soundparameter beeinflusst bzw. geregelt.
Jedes in das Pult eingeleitete Signal durchläuft zuerst den Eingangskanal. Je nachdem wie dort die Einstellungen vorgenommen werden, wird es in die Stereo-Summe, oder in eine der Subgruppen weitergeleitet.
Einteilung der Mischpulte
Die Kategorisierung der Mischpulte kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen – sie lassen sich einerseits hinsichtlich der Produktion in Mischpulte für Stereoaufnahmen, Mehrspuraufnahmen, oder Filmaufnahmen einteilen, eine andere Einteilung erfolgt hinsichtlich der Technologie in
- analoge Mischpulte
- analoge Mischpulte mit digitaler Steuerung
- digitale Mischpulte
Analoge Technik wurde jedoch in den letzten Jahren nicht mehr weiterentwickelt und sieht wohl ihrem endgültigen Ende entgegen. Die Hersteller haben sich weitgehend auf die Entwicklung von digitaler Technik verlegt.
Im Studiobetrieb hauptsächlich Verwendung fanden Pulte von Neve oder Mackie.

Abb. Analoges Mischpult von Mackie, Modell 24/4 (Quelle: www.mackie.de)
analoge Mischpulte mit digitaler Steuerung
Statt für jeden Parameter einen eigenen Regler zur Verfügung zu stellen („One Knob per function“), werden die gewünschten Parameter bei Bedarf universellen Bedienelementen zugeordnet. Die Veränderung erfolgt dann über ein digitales Steuersignal, das auf einen Audioschaltkreis wirkt, dessen Signalweg jedoch analog ist.
Die Überwachung der Mischpultparameter muss dabei etwas anders erfolgen. Da z.B. Potis keinen Links- oder Rechtsanschlag und auch keinen Markierungspfeil mehr haben – durch die Stellung des Poti ist nicht zu erkennen, wie die Parameter eingestellt sind – und einem Poti mehrere Funktionen zugeordnet werden können, braucht es andere Darstellungsmethoden. Dazu gibt es etwa die Lösung der graphischen Darstellung auf einem Monitor.
Das Mischpult selbst ist also nur noch die Bedienoberfläche für Audiotechnik, die nicht mehr zwingend im Pult selber untergebracht sein muss, wie bei das bei analogen Mischpulten der Fall ist. Die gesamte Audioelektronik kann etwa in ein Rack ausgelagert sein.
Die digitale Steuerung erlaubt es außerdem, die Einstellungen des gesamten Pultes abzuspeichern. Diese können später schnell und einfach wieder abgerufen werden.
Alle Bearbeitungsschritte, z.B. Entzerren, erfolgen per Software, die die gewünschten Veränderungen „berechnet“. Auch der Signalweg ist beliebig programmier- bzw. konfigurierbar.
Der Qualitätsunterschied liegt bei den digitalen Pulten hauptsächlich in der „DSP Power“, d.h. in der Leistungsfähigkeit des Mikroprozessors. Das macht auch den Preisunterschied bei Digitalpulten aus.

Abb. Digitalmischpult Yamaha O2R (Quelle: www.yamaha.com)