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Verbindung von MIDI Geräten

Einer der größten Vorzüge von MIDI ist die Möglichkeit, verschiedene midifähige Audiogeräte und Hardware miteinander zu verbinden bzw. zu steuern.
Diese Verbindung erfolgt über 5-polige MIDI Stecker (vgl. Audio Kabel und Steckverbindungen). In herkömmlicher Computerhardware ist die MIDI-Schnittstelle im Joystick Port integriert. Zur Verwendung dieser Schnittstelle benötigt man die passenden Adapterkabel.

Im (semi)professionellen Audioeinsatz kommt spezielle MIDI-Hardware zum Einsatz, die meist über mehrere MIDI Ports verfügt. Stellvertretend seien hier zwei Geräte genannt:

1. Emagic MT4 – eine preisgünstige MIDI-Hardware über den USB-Port für kleine digitale Studios mit 2 MIDI In Ports und 4 MIDI Out Ports.
2. Emagic MT8 – Eine professionelle MIDI-Hardware im 19 Zoll-Format zur optimalen Integration in die Tonstudiohardware. Dieses Gerät verfügt über 8 Ein- und Ausgänge.


Abb.: MIDI-Interface Emagic MT4

Abb.: MIDI-Interface Emagic AMT8 (Quelle: http://www.emagic.de)


Grundsätzlich verfügen MIDI-Geräte über mindestens zwei Anschlüsse – dem MIDI In Port und dem MIDI Out Port.
Der MIDI Out Port des Steuergerätes (z.B. Masterkeyboard) wird mit dem MIDI In Ports des zu steuernden Instruments (z.B. Synthesizer) verbunden.


Abb.: Die Verbindung eines Synthesizers mit einem Masterkeyboard über MIDI

Das Setup der Abbildung erlaubt die Ansteuerung eines Synthesizers über das MIDI-Protokoll, d.h. der Synthesizer kann somit "gespielt" werden. Man könnte natürlich das Keyboard direkt an den In-Port des Synthesizers verbinden, der Vorteil des MIDI-Interfaces ist, dass damit etwa mehrere MIDI-fähige Geräte angesteuert werden können bzw. so die externe Hardware in eine digitale Umgebung (wie etwa Logic Audio) eingebunden werden kann. Je nach Spurauswahl werden entweder der externe Synthesizer oder VST-Instrumente über das Masterkeyboard bedient.

Meist sollen die Geräte aber nicht nur empfangen, sondern auch senden können. Deshalb verbindet man in der Regel auch noch in umgekehrter Reihenfolge die MIDI In und MIDI Out Ports.

Um nun aber mehr als zwei Geräte via MIDI miteinander verbinden zu können, kommt der MIDI Thru Port zur Verwendung. Diese Verbindung leitet die MIDI In Signale ohne Veränderung durch und macht sie für weitere angeschlossene Geräte verwertbar.


Abb.: MIDI Thru Port einer Jomox Xbase 09

Theoretisch könnten beliebig viele Geräte in solch einer MIDI-Kette miteinander verbunden werden, aber in der Praxis ist hier Vorsicht geboten, da es zu ungünstigen und problematischen Timing-Verzögerungen kommt. Eine praktische Regel lautet, dass man nicht mehr als 4 Geräte in dieser Form miteinander verbindet und jene Instrumente, für die ein exaktes Timing am Wichtigsten ist, am Anfang der MIDI-Kette hängen sollte. Das exakte Timing eines Drumcomputers ist z.B. wesentlich wichtiger als bei Synthesizer, die für Hintergrundflächen sorgen.

Für die Anwendung in einem Tonstudio ist die Kettenschaltung nicht empfehlenswert. Anstelle dieser ist eine sogenannte Sternschaltung praktikabler. Dazu verwendet man oben beschriebene MIDI-Interfaces bzw. in größeren Studios zur Verbindung vieler MIDI-Geräte sog. Patch Bays. Die folgende Abbildung zeigt schematisch die drei Möglichkeiten von MIDI Verbindungen, wobei die zweite und dritte Variante die im Studiobetrieb eingesetzten sind.

Kettenverbindung MIDI Patch Bay MIDI Sternverbindung

Abb.: Verbindung von MIDI Geräten – Unterschiedliche Varianten