Bucheinbände

Alles, was keinen festen (aus zwei Kartons gemachten) Einband hat, bezeichnet man als Broschur.
Das sind normale Taschenbücher und die meisten Kataloge.

Klebebindung

Die häufigste Methode ist die Klebebindung, auch Heißleimen genannt. Der Klebstoff besteht meist aus Kunstharzen oder Kunststoffdispersionen. Das gilt sowohl für Hardcover als auch für Softcover (Broschüre).

Klebebindung Klebebindung

Buchdeckel

Ein Buchdeckel wird aus zwei Kartons (für vorne und hinten, die Dicke der Deckel steht im Verhältnis zur Dicke des Buches) und einem dünneren Kartonstück für den Rücken gemacht. Dieses Gerüst wird heute meist mit einem vorbedruckten zellophanierten Papier überzogen. Im Bild oben ein roter Leinenrücken und ein grünes Überzugspapier, hinten müssen die Ränder des Überzugspapiers noch umgeschlagen werden. Wer genau wissen will, wie so ein Buch funktioniert, kauft sich eines für ein paar Cent im Ausverkauf und zerlegt es dann, um zu sehen, aus was für Bestandteilen so ein Buchdeckel aufgebaut ist.



Franzband

Ursprünglich nur aus Kalbsleder gemacht, wird die Bezeichnung Franzband heute allgemein für Ledereinbände verwendet (weil er zuerst in Frankreich verwendet wurde). Beim Franzband wird oft mit den als Wülste unter dem Leder sichtbaren Nähten am Rücken gearbeitet, ein Zeichen für manuelle Herstellung. Aufgrund dessen werden oft auch falsche Wülste gemacht, um das Aussehen ohne den Arbeitsaufwand des Franzbandes zu erhalten. Der Franzband ist Handarbeit und aufgrund des hohen Preises selten geworden.

Geklammerte und in einen Interims-Papierumschlag eingehängte Bücher wurden vom Verlag so hergestellt. Bücher waren teuer und wurden deshalb vom Buchhändler erst in einem vorübergehenden Kartonumschlag verkauft, um dann nach Geschmack und Geldtasche des Besitzers nach dessen Wünschen vom Buchbinder gebunden und eventuell verziert zu werden (oder auch nicht). Das war noch bis 1900 durchaus üblich, deshalb findet man dasselbe alte Buch in verschiedenen Bibliotheken oder Antiquariaten oft mit ganz verschiedenen Einbänden. Mit dem Einsetzen der industriellen Buchbindung mit Maschinen wurden Bücher dann vermehrt vom Verlag aus mit Einband hergestellt. Um das Buch im Regal finden zu können, wurde der Titel in Gold auf den Rücken geprägt, ein farbiger oder sogar bemalter Schnitt wurde gemacht. In Privatbibliotheken erhielten oft alle Bücher einen unifomen Einband und sind von außen nur am Buchtitel unterscheidbar.

Leinen, Halbleinen

Als die Leder- und Pergamentbindung im Verlauf der Industrialierung des Buchdrucks zu teuer erschienen, wurden Bücher auch in Stoff und später in verzierte Marmorpapiere gebunden. Um das teure Leinen zu sparen, wurde es nur an den stärksten Verschleißstellen der Ecken und den Knickstellen des Umschlags verwendet. Diese Methode heißt Halbleinen, dieselbe Methode in Leder heißt Halbleder.


Halbleinenumschlag mit Lederimitationspapier und marmoriertem Schnitt

Pappband

Die meisten gebundenen Bücher, die im Buchhandel zu finden sind, heißen klassisch Pappband.
Es wird beim Umschlag also weder Leder noch Leinen noch Pergament verwendet, sondern nur Papier.


Pappeinband mit marmoriertem Papier

Kapitalalt

heißt heute der zwischen Buchrücken und Umschlag oben und unten eingeklebte Stoffstreifen, der meist nur mehr verdecken soll, dass das Buch nicht einmal fadengeheftet ist. (Das Buch in der großen Abbildung unten ist aber schon fadengeheftet, wie man an den Lagen, den gefalteten Packerln Papier, sieht.) Dieser Textilwulst kann auch farbig und gemustert sein und so ein auffälliges Gestaltungsmittel werden. Ursprünglich war das Kapital ein Teil der handgenähten Bindung zwischen den einzelnen Stößen des Buches.

Ergänzende und vertiefende Module