Vergleich


Die unterschiedlichen Ergebnisse der Separation von RGB links nach
GCR
(
Grey Component Replacement) mitte und
UCR
(
Under Color Removal) rechts im Vergleich:
Ein Verlauf von Weiß nach Schwarz (zu gleichen Teilen aus Rot, Grün und Blau aufgebaut) wird in den cmyk-Farbraum separiert. (Ein Grau in RGB hat immer drei gleiche Farbwerte.)

Bild in der Mitte, bei GCR Schwarzaufbau maximal (GCR-Standardeinstellung) wird die Helligkeit in den Schwarz-Kanal transferiert, alle anderen Farbkanäle sind sehr hell, fast unsichtbar. Beim Bild rechts mit der Standardeinstellung von UCR wird der Grauverlauf mehr aus den Buntfarben gebildet, nur in den stärksten Schatten erscheint Schwarz zur Verstärkung der Tiefe. Obwohl das entstehende Farbgrau den Offsetdrucker fordert, weil man in cmy-Grau jeden kleinsten Farbstich sofort gut sieht (deshalb gibt es auch cmy-Grau in den Kontrollfarbstreifen der Euroskala), ist das entstehende Grau durch den Aufbau aus cmy einfach schöner, gerade ein ganz leichter Farbstich ist reizvoll. Durch den Druck von Graustufenbildern in cmyk werden die Abstufungen weicher (klar, 256 gegen 16,7 Mio). Man muss immer aufpassen: Mir ist schon passiert, dass die Reproabteilung der Druckerei meine sorgfältig für cmyk separierten Graustufenbilder wieder in Graustufen zurückgewandelt hat und so drucken wollte, weil das einfacher für die Druckerei ist. Deshalb ist es immer vorteilhaft, nicht nur die Blaupause, sondern auch die Filme vor dem Druck zu kontrollieren, wenn's noch welche gibt (oder zu sagen, dass das 4c-Grau Absicht ist).

Das ist das Ausgangsbild in RGB, das jetzt in der Folge in mehreren Variationen in cmyk umgewandelt wird. Das Rot ist satt und flächig. Die Kanäle Grün und Blau sind praktisch vollflächig schwarz. (Auf dem Farbkopierer und auf Tintenstrahldruckern sind die Farben nicht aussagekräftig für den Offsetdruck!)



UCR. Das ist meine Empfehlung als Standard
. Einfach und unproblematisch, macht keine Probleme. Der hellere graue Streifen im Verlauf zwischen Rot und Schwarz (vergleiche RGB-Bild oben darüber) sieht am Bildschirm schlimmer aus, als er dann im Druck ist (nämlich nicht zu sehen). Der Gesamtfarbauftrag muss etwas reduziert werden, weil Papier nicht unbegrenzt saugfähig ist, -unter normalen Bedingungen vielleicht nicht über 300% Gesamtfarbauftrag. Man beachte die Farbwerte in der Info-Palette rechts, gemessen am Mauszeiger im praktisch schon schwarzen Bereich des Verlaufs. Je mehr Farbe, desto satter ist das Schwarz natürlich auch.

Finger weg und Vorsicht bei GCR mit "Schwarzaufbau Maximum"! Die Methode GCR mit maximalem Schwarzaufbau kann zu sichtbaren Störstellen am Übergang von Farbe zu Schatten im Druck führen, wie hier der graue Streifen zwischen Rot und schwarz. Der sieht wirklich so aus und es tröstet dann auch nicht mehr, dass der Offsetdruck so schneller trocknet.

Diese Einstellung (GCR mit wenig Schwarzaufbau) ist vorteilhaft, wenn auf Zweifarben-Offsetdruckmaschinen (oder sogar Einfarbenmaschinen) ein Vierfarbendruck gedruckt werden soll, da durch das reduzierte Schwarz das Bild bereits nur mit den Buntfarben gut erkennbar und einstellbar ist (entspricht den früheren Lithographen-Auszügen). Man kann auch noch die Werte für "Maximum schwarz" und "Unterfarbenzugabe" auf 70% herabsetzen. Für den Druck auf einer Zweifarbenmaschine kann der Wert für den Gesamtfarbauftrag auch auf 370% erhöht werden, weil die Farbe zwischen den zwei Zweifarbdurchgängen etwas trocknen kann. 370% ist ein Wert, der sich sonst bei einer Vierfarbendruckmaschine zur Vermeidung von Problemen mit der Farbtrocknung nicht empfiehlt.



GCR mit der Option ->Schwarzaufbau ->Ohne ermöglicht eine Dreifarbseparation ganz ohne schwarze Druckfarbe (der Schwarzkanal in der Kanälepalette von Photoshop ist weiß, also leer). Wenn man ein Comic oder eine schwarz/weiße Illustration in Photoshop koloriert hat und jetzt das Farbbild zum Unterlegen des als Zeichnung (S/W-Bitmap) gescannten Bildes vorbereiten möchte, ist das auch die beste Methode.
Der Filter ->"Dunkle Bereiche vergrößern" zur Vermeidung von Blitzern empfiehlt sich dann aber noch. Auf ungestrichenem, saugenden Papier führt diese Methode auch zu einem befriedigenden Ergebnis, wenn Yellow als erste Farbe gedruckt wird und cyan als letzte (hellere Farben immer vor den dunkleren). Dreifarbendruck war im Buchdruck (Hochdruck) früher durchaus üblich. Das Ergebnis des dreimal vollflächigen Farbauftrags sieht hier in der Photoshopsimulation definitiv heller aus als im Druck. Am Gesamtfarbauftrag (Summe: 293%) sieht man, dass die Dunkelheit nicht gar so klein sein kann