Das Farbvideosignal FBAS

Um einen einwandfreien Bildaufbau und die korrekte Farbwiedergabe zu gewährleisten, beinhaltet ein Videosignal zusätzlich zur eigentlichen Bildinformation verschiedene Synchronsignale und das Austastsignal:

Pro Zeile werden laut Fernsehstandard (CCIR-B/G – Fernsehstandard für Schwarz-Weiß-Fernsehen seit 1951) 64 Mikrosekunden (µs) benötigt, davon werden 52 µs für den sichtbaren Elektronenstrahlhorizontalhinlauf für die Bildinformation genutzt und die verbleibenden 12 µs für den unsichtbaren Horizontalrücklauf, der so genannten Horizontalaustastlücke, innerhalb derer der Elektronenstrahl wieder an die linke Ausgangsposition für die nächste Zeile rückgeführt wird (Strahlablenkung). Das Videosignal beinhaltet in der Rückführungsphase jeweils einen Zeilensynchronimpuls, der das Ende einer Zeile signalisiert und die korrekte horizontale Anfangsposition der jeweils nächsten Zeile gewährleistet. Zusätzlich sitzt hier beim Farbsignal zwischen dem Zeilensynchronimpuls und dem Beginn der jeweils nächsten Zeile das Farbsynchronsignal (Burst).

Die Gesamtanzahl der bei PAL vorhandenen Zeilen beträgt 625. Der tatsächlich für die Bildübertragung verwendete vertikale Bereich beträgt aber nur 575 Zeilen. Ein Teil der übrigen 50 Zeilen wird genutzt, um die vertikalen Synchronimpulse (Bildsynchronimpuls) zu übertragen, die das Ende eines Halbbildes und die Halbbildart, also ungerade oder gerade sowie den Beginn und die korrekte Position des folgenden Halbbildes signalisieren.
In den übrigen inaktiven Zeilen können Zusatzinformationen, wie etwa der in Europa weitverbreitete Teletext, übertragen werden.

In der Phase der Synchronisierimpulse wird die Bildröhre dunkelgesteuert, damit die Rückführung des Elektronenstrahls unsichtbar durchgeführt werden kann. In der Fachsprache heißt das, das Bild wird „ausgetastet“ (Austastsignal).

Das Farbfernsehsignal wird auch als FBAS-Signal bezeichnet:
FBAS (engl.: Composite): Farb-Bild-Austast-Synchron-Signal.


FBAS-Signaldarstellung einer Zeile beim 100% Norm-Farbbalken auf einem Oszilloskop


100/0/75/0 - EBU Normfarbbalken 75% (anklicken zum Vergrössern)

Anders als beim Graubalken werden die Farbbalken auf dem Oszilloskop nicht als Linien sondern als Balken dargestellt, deren Höhe abhängig von der Sättigung der Farben ist. Die genormten Farbbalken dienen als Test- und Referenzsignal zur Justage und Kontrolle der Luminanz- und Chrominanzpegel bei Fernseh- und Videoschnittsystemen. EBU Farbbalken

Ergänzende und vertiefende Module