Einführung

HDTV ist die Abkürzung für High Definition Television und steht für Hochauflösendes Fernsehen. Im Vergleich zu SD, also den Standard Definition-Formaten zeichnet sich HD vor allem durch eine höhere Zeilenanzahl und einer größeren Bildauflösung aus.

Der Grund für die Entwicklung von HD-Systemen liegt hauptsächlich in der veralteten Fernsehtechnik, die sich seit den ersten Farbfernsehnormen in den 50er Jahren kaum verändert hat. Diese SD-Formate sind selbst im High-End-Bereich durch die geringe Auflösung in der maximal erreichbaren Bildqualität stark eingeschränkt.
Ein weiterer Grund ist der Versuch, abseits der Fernsehtechnik neue Formate zu etablieren, mit deren Hilfe es gelingen soll die Filmtechnik im Kinobereich durch hochauflösendes digitales Video zu ersetzen. Seit Ende der 90er Jahre wird diese Technik in Form von HDCAM und Cinealta auch erfolgreich eingesetzt. Über die unterschiedlichen Qualitäten von Film und HD-Video gibt es zahlreiche Diskussionen, Vergleichstests und Kontroversen. Letztendlich wird vermutlich die Entwicklung weiterhin parallel laufen und beide Medien werden nebeneinander existieren und auch kombiniert eingesetzt, wie es auch heute schon bei der digitalen Nachbearbeitung von Film der Fall ist. (Siehe auch Video vs. Film)

Bislang liegt der Haupteinsatzbereich von HD-Video in Europa in der Produktion von (bildtechnisch) hochwertigen Fernsehproduktionen als Alternative zu 16mm Film oder Digital Betacam. Ausgestrahlt werden diese aber nach wie vor im SD-Format. Ein weiterer Bereich ist die digitale Aufzeichnung wichtiger Events und Ereignisse die auch heute schon teilweise in HDTV durchgeführt werden, um über ein zukunftssicheres Medium zu verfügen.

Die geschichtliche Entwicklung

Bereits Anfang der 80er Jahre wurde in Japan von Sony in Kooperation mit dem Sender NHK an einem analogen HDTV-Format gearbeitet. Schon 1986 wurden dort die ersten Sendungen in HDTV ausgestrahlt. Vor allem für Live-Übertragungen von Sport-Events ud großen Konzerten wird diese Technik bis heute eingesetzt und soll 2007 durch digitale Standards ersetzt werden.

1998 wurde ein digitales HDTV in Amerika eingeführt und hat dort eine relativ hohe Verbreitung. Immerhin gibt es mittlerweile mehrere hundert digitale Fernsehstationen, die auch im HDTV-Format senden.

In Europa sollte schon 1992 mit der Übertragung der Olympischen Sommerspiele aus Barcelona ein entsprechender Standard eingeführt werden. Aus technischen Gründen scheiterte aber dieses Vorhaben und seit dem liegt diese Technik im Dornröschenschlaf. Seit Anfang des Jahres 2004 gibt es nun einen belgischen Sender mit der Bezeichnung Euro1080 der digital über den Astra-Satelliten ausstrahlt. Bisher ist das Progarmm noch auf wenige Stunden beschränkt und soll vor allem einen Anreiz zur Anschaffung des entsprechenden Equipments in den Haushalten herbeiführen.

Leider gibt es bisher keine einheitlichen Standards und HDTV-Normen. Ob man sich auf internationaler Ebene darauf einigen kann bleibt fraglich, wäre aber zweifelsohne wünschenswert... (siehe auch TV-Normen)

Die Euro1080 Technik

In Europa hat man sich, wie der Name schon sagt, mit dem ersten HDTV-Sender für ein 1080i-Verfahren entschieden:
Ausgestrahlt wird mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei einer Halbbildfrequenz von 50 Hz (25 Vollbilder/sec.).
Als Aufzeichnungsformat hat man sich für D5-HD und DVCPRO-HD von Panasonic entschieden. Die entsprechenden Kameras, Studiomischer und Videoserver stammen von Thomson.

Für den Empfang benötigt der Endverbraucher eine Satellitenantenne und eine HD-Set-Top Box, also einen HDTV-tauglichen Satelliten-Receiver. Um das Bild in der vollen Auflösung darstellen zu können, wird zusätzlich ein HD-Display oder -Fernsehgerät mit der 1080i-Spezifikation benötigt. Diese Displays stellen die Bilder in der vollen Auflösung von 1920x1080 Pixel dar. Der Ton wird in Stereo und Dolby Digital Format übertragen.