Wesentliche Kenndaten

  • Rotationsgeschwindigkeit - je schneller sich die Datenscheiben drehen, desto höher die Datendurchsatzraten und auch die Zugriffszeiten, da der Schreib-Lesekopf schneller an die verschiedenen Positionen gelangt. Angetrieben werden die Scheiben von einem kleinen Elektromotor der nebenbei auch viel Hitze und Lärm erzeugen kann (siehe Betriebstemperatur). Das Maximum der Geschwindigkeit liegt zur Zeit bei 15.000 Umdrehungen/Minute bei schnellen SCSI-Festplatten
  • Schnittstellen - aktuelle Festplatten sind mit drei unterschiedlichen Schnittstellen erhältlich: EIDE, SATA, SCSI und FC (siehe Kapitel: Typen und Beispiele)
  • mittlere Zugriffszeit - beschreibt die durchschnittliche Zeitspanne, die der Schreib-Lesekopf benötigt, um an eine gewünschte Stelle der Datenscheibe zu gelangen und die Daten dort auszulesen. Angegeben wird diese Zeit in Millisekunden (ms) und sollte auf jeden Fall unter 10ms liegen. Sehr schnelle Laufwerke benötigen weniger als 5ms. Dieser Wert ist sehr wichtig für die Gesamtperformance einer Festplatte, da das Auslesen und Schreiben von Daten meist eine Vielzahl von Spur- und Positionswechsel erfordert. Besonders wenn eine Festplatte sehr viel Daten enthält und stark fragmentiert ist, macht sich die Zugriffszeit stark bemerkbar.
  • Lese und Schreibgeschwindigkeit / Datendurchsatzrate - hier ist darauf zu achten, welche minimale Datendurchsatzraten von einem Laufwerk erreicht werden können, da die Spitzenwerte, also die angegebenen maximalen Durchsatzraten nur auf den äußersten Spuren der Datenscheiben erreicht werden können. Je weiter innen sich die Daten auf der Scheibe befinden, desto langsamer werden Schreib- und Lesevorgang.
  • Cache - ein Zwischenspeicher, der direkt auf der Festplatte verbaut ist und als Puffer für die ausgelesenen oder noch zu schreibenden Daten dient. Z.Zt. werden maximal 8 Mbyte Caches angeboten.
  • Speicherkapazität - die Angabe des verfügbaren Festplattenspeichers in Gigabyte (künftig vermutlich in Terrabyte...)
  • Baugröße - 3,5 Zoll für Standard Festplatten und 2,5 Zoll bzw. 1,8 Zoll für Notebook Festplatten. Früher gab es auch Festplatten mit 5,25 Zoll-Bezeichnung. Die Angaben von 5,25 und 3,5 Zoll beziehen sich nicht auf die tatsächliche Baugröße der Festplattengehäuse oder der Datenscheiben, sondern sind ein Erbe aus der Computergeschichte: Floppy-Disketten gab es früher in zwei Größen: 5,25 Zoll Disketten, die tatsächlich eine Breite von 5,25 Zoll aufwiesen, und die immer noch gebräuchlichen 3,5 Zoll Disketten - auch hier beträgt die Breite 3,5 Zoll. Da die Gehäuse von Standard-Festplatten gleich groß sind wie 3,5 Zoll-Disketten Laufwerke wurde die Bezeichnung übertragen. CD-Rom Laufwerke haben dieselben Abmessungen wie alte 5,25 Zoll Disketten-Laufwerke und tragen ebenso die gleiche Bezeichnung.

Technologie

Magnetaufzeichnung wird sowohl bei Festplatten als auch bei Magnetbändern, wie etwa Video- oder Audiokassetten verwendet. Die Grundlage dieser Technologie bildet fast immer eine dünne Schicht aus ferromagnetischen Partikeln, die auf Datenscheiben oder Kunststoffbänder aufgetragen wird. Mit Hilfe eines exakt gesteuerten Magnetfeldes, das vom Schreibkopf des jeweiligen Aufzeichungsgerätes erzeugt wird, werden die winzigen Magnetpartikel selektiv neu ausgerichtet, um analoge oder digitale Informationen zu speichern.

Im Inneren des Festplattengehäuses befinden sich ein oder mehrere magnetisch beschichtete Scheiben, die sich angetrieben von einem kleinen Elektromotor mit einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit drehen. Gelesen und geschrieben werden die Daten von so genannten Schreib-Leseköpfen, die sich in einem sehr geringen Abstand zu den rotierenden Scheiben auf Schwenkarmen befinden. Die Scheiben selbst bestehen meist aus Metall, das mit einer dünnen Schicht aus Eisenoxid-Kristallen beschichtet ist. Der Schreib-Lesekopf verändert beim Schreibvorgang die Ausrichtung der magnetischen Partikel der Eisenoxid-Schicht und kann so Daten schreiben, lesen, überschreiben und löschen. Ältere Festplatten haben meist nur eine oder zwei Datenscheiben, bei modernen Festplatten mit hoher Kapazität findet man vier bis sechs dieser Scheiben, die übereinander montiert sind.


Im Vergleich zur Floppy-Disk zeichnen sich Festplatten durch die wesentlich höhere Rotationsgeschwindigkeit von bis zu 15.000 Umdrehungen/Minute (U/min) aus, dadurch ist der Lese- und Schreibvorgang bei Festplatten um ein vielfaches schneller. Die feste Bauweise, die nebenbei auch für die Namensgebung verantwortlich ist, führt zu einer hohen Datensicherheit. Dennoch sind Festplatten äußerst empfindlich auf Erschütterungen, da die Schreib-Leseköpfe in sehr geringem Abstand (~50m) über den Datenscheiben auf einem, durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit entstehenden Luftpolster, schweben. Eine Berührung der Scheiben durch den Schreib-Lesekopf während dem Betrieb, die z.B. durch eine Erschütterungen hervorgerufen werden kann, führt zum sogenannten Headcrash und zerstört die Festplatte und die darauf befindlichen Daten. Festplatten sollten aus diesem Grund besonders im Betrieb sehr sorgfältig behandelt werden und möglichst vibrationsfrei montiert sein.
Aufgrund der extrem feinen Oberflächenstruktur der Datenscheiben und der hohen Datendichte sind selbst winzigste Staubkörner im Inneren einer Festplatte eine große Gefahr für die Funktions- und Datensicherheit. Festplatten werden deshalb auch im so genannten Reinraum produziert, der absolut staubfrei ist.

Festplattengeometrie

Je nach Typ und Betriebssystem werden Festplatten beim Formatieren in Bereiche unterteilt, die die Organisation und Verwaltung der Daten für das System erleichtern. Wir unterscheiden dabei Sektoren, welche die kreisförmigen Datenscheiben in Kreissegmente unterteilen und Tracks, die in konzentrischer Kreisform verlaufen. Sektoren stellen die kleinsten Speichereinheiten einer Festplatte mit jeweils etwa 512 Byte Speichervolumen dar (dieser Wert variiert je nach Festplattentyp). Mehrere Sektoren zusammengefasst, werden als Cluster bezeichnet.
Die Bezeichnung Zylinder steht für übereinanderliegende Tracks auf mehreren Datenscheiben.
In der folgenden Abbildung wird diese Struktur stark vereinfacht dargestellt. Bei modernen Festplatten befinden sich mehrere tausend Tracks auf jeder Scheibe und die Sektoren-Aufteilung ist entsprechend komplex.


Stark vereinfachte Darstellung der Oberflächenstruktur einer Datenscheibe

Dateisysteme und Partitionen

Während es sich bei der oben beschriebenen Festplattengeometrie um quasi-physische* Strukturen der Hardware handelt, gibt es auch logische Strukturen, die durch das Dateisystem festgelegt werden. Neue Festplatten müssen beim ersten Einsatz immer formatiert werden, dabei wird neben der physischen Unterteilung auch das Dateisystem festgelegt. Unter Windows stehen hier die beiden Systeme FAT32 und NTFS zur Auswahl:

*Die Geometrie war bei alten Festplatten tatsächlich auch physisch nachvollziehbar - bei modernen Laufwerken werden diese Strukturen aufgrund der hohen Komplexität und Datendichte nur noch als Schema angewandt. Die Aufgabe der Umsetzung von Speicherbefehlen zwischen der tatsächlichen physikalischen Struktur einer Festplatte und der für das Betriebssystem relevanten virtuellen Geometrie ist die Aufgabe des Controllers der direkt auf der Festplatte verbaut ist.

FAT32
FAT steht für File Allocation Table und ist eine Art Tabelle, in der verzeichnet wird, wo sich die einzelnen Cluster (mehrere zusammengefasste Sektoren, die zusammen die kleinste durch die FAT verwaltbare Einheit bilden) befinden und ob diese belegt sind oder als Speicherplatz zur Verfügung stehen.
Das FAT32 System unterstützt grundsätzlich eine maximale Festplattenkapazität von 2 Terrabyte (TB), unter Windows XP können aber nur Festplatten mit einer Kapazität von maximal 32 GB mit diesem Dateisystem formatiert werden. Einzelne Dateien dürfen eine Größe von 4GB nicht überschreiten - was z.B. bei der Arbeit mit unkomprimiertem Video eine lästige Einschränkung bedeutet.

NTFS
NTFS ist die Abkürzung für New Technology File System und wurde gemeinsam mit den Windows NT-Systemen entwickelt und konzipiert. Nachdem die NT-Systeme und deren Nachfolger (2000 Pro, XP Pro) für den professionellen Einsatz konzipiert sind, ist auch das dafür entwickelte Dateisystem etwas komplexer und anspruchsvoller.
NTFS verwendet statt der FAT (File Allocation Table) eine Art Datenbank mit Baumstruktur, die MFT (Master File Table), um die Cluster-Zuordnung und die Dateieinträge zu speichern. Dabei wird hier die Adressierung mit 64-bit pro Cluster vorgenommen, was im Vergleich zur aktuellen 32-bit Adressierung von FAT32 eine wesentlich höhere Festplattenkapazität zulässt.
Insgesamt verfügt NTFS über wesentlich mehr Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Datenverlust als das FAT-System. So werden z.B. alle Änderungen im Dateisystem permanent in Echtzeit registriert und in der MFT eingetragen - dadurch kann bei einem Systemabsturz davon ausgegangen werden, dass die Einträge tatsächlich auf dem aktuellsten Stand sind und ohne Probleme nach einem ungewollten Neustart wieder auf die Daten zugegriffen werden kann.
Auch der Fragmentierung (siehe unten) von Dateien wird bei NTFS intelligent vorgebeugt - die Liste der Vorteile ließe sich beliebig verlängern - als Fazit kann man mit Sicherheit sagen, dass NTFS in professionellen Systemen dem FAT-System vorzuziehen ist.

Partitionen
Windows-Systeme benötigen mindestens eine Partition auf einer Festplatte, um diese verwalten zu können. Partitionen sind frei definierbare Speicherbereiche auf Festplatten, die vom System als eigenständige Laufwerke formatiert und angesprochen werden. Daraus lässt sich ableiten, dass auch die Möglichkeit besteht mehrere Partitionen auf einer Festplatte anzulegen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man in einem PC nur eine Festplatte betreibt und die Nutzerdaten nicht auf der System-Partition speichern möchte, um z.B. die Verwaltung von Backups einfacher zu gestalten.
Bei den Partitionen unterscheidet man zwischen primären und erweiterten Partitionen:
Primäre Partitionen sind pro Festplatte auf eine Anzahl von vier beschränkt und eine davon muss als "aktiv" gekennzeichnet werden. Die aktive primäre Partition ist die Startpartition, nur diese kann bootfähig sein und das Betriebssystem enthalten.
Erweiterte Partitionen können mehrere logische Laufwerke enthalten - auch diese werden vom Betriebssystem als eigenständige Laufwerke erkannt und behandelt.
Die Informationen über das Partitionssystem werden im Master Boot Record (MBR) gespeichert. Der MBR wird im ersten Sektor der aktiven primären Partition gespeichert und bildet den Anfang des gesamten Dateisystems. Neben der Master Partition Tabelle enthält der MBR auch den Master Boot Code, der beim Systemstart vom BIOS geladen wird und den Bootvorgang des Betriebssystems startet. Diese kleine Datei ist häufig das Ziel für Virusattacken, da das Betriebssystem ohne die enthaltenen Informationen nicht starten kann.
In der Praxis sind Partitionen ganz nützlich, wenn man nicht genügend Festplatten oder Schnittstellen zur Verfügung hat. Festplatten die besonders schnell arbeiten sollen, weil sie z.B als Videodatenspeicher verwendet werden, sollten jeweils nur eine Partition enthalten, da die Verwaltung der Partitionen auch auf Kosten der Systemleistung geht.

Wartung von Festplatten

Um einen zufriedenstellenden Betrieb von Festplatten zu gewährleisten und die optimale Arbeitsgeschwindigkeit sicherzustellen empfiehlt es sich die Laufwerke regelmässig zu defragmentieren. Defragmentieren bedeutet das Zusammenfassen von Daten die zu einer Datei gehören. Im täglichen Arbeitsablauf werden vor allem größere Dateien häufig auf verschiedene physikalische Bereiche einer Festplatte verteilt, weil z.B. in einem Bereich nicht genügend Platz zur Verfügung steht. Grundsätzlich bemerkt der Anwender nicht, wenn Dateien sich nicht zusammenhängend auf der Festplatte befinden. Erst wenn viele Dateien in viele kleine Fragmente verteilt vorliegen, wird der Aufwand für den Lesekopf merkbar hoch und die Datentransferrate dadurch geringer. Beim Defragmentieren werden diese Fragmente gesucht und zusammengefasst - dafür ist es allerdings notwendig, dass zumindest 20% einer Partition frei sind, damit die Daten bie diesem Vorgang temporär an einer freien Stelle "zwischengelagert " werden können. Besonders bei Festplatten die für die Speicherung von Videodaten vorgesehen sind sollte eine Defragmentierung sehr häufig durchgeführt werden. Entsprechende Tools sind in die meisten Betriebssysteme integriert.

Betriebstemperatur

Schnelle SCSI-Festplatten haben eine Rotationsgeschwindigkeit von bis zu 15.000 U/min., SATA-Festplatten drehen bis zu 10.000x pro Minute und EIDE bis max. 7.200x.
Da der Antriebsmotor für die Datenscheiben bei dieser Geschwindigkeit sehr viel Hitze produziert, müssen besonders schnelle Laufwerke zusätzlich gekühlt werden. Eine Überhitzung kann zu schweren Defekten und Datenverlust führen. Als Faustregel gilt, dass Festplatten nicht heißer als 60 Grad werden sollten.

Typen und Beispiele

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale bei Festplatten sind neben der Speicherkapazität und der Rotationsgeschwindigkeit die verschiedenen Datenübertragungs-Systeme, mit denen die Daten von und zur Festplatte transportiert werden. Gekennzeichnet werden diese durch die Schnittstelle, also den Anschluss mit dem die Verbindung zu einem Controller hergestellt wird. Ein Controller ist eine Steckkarte oder eine auf dem Motherboard verbaute Einheit, mit deren Hilfe Schnittstellen für den Anschluss von Geräten bereitgestellt werden.
Wir unterscheiden hier zwischen EIDE, SATA, SCSI und FC (Fibre Channel).

TYPE Übertragungsrate   Kabel und Stecker
EIDE (ATA, U-ATA) von 11,11 MByte/sec, im PIO-Modus bis max. 133 MByte/sec. im UDMA/6 Modus (Ultra ATA 133)

EIDE-Schnittstellen sind z.Zt. der Standard in den meisten PC-Systemen. EIDE steht für Enhanced Intelligent (auch Integrated) Drive Electronics. Häufig wird dieser Standard auch als ATA-Schnittstelle bezeichnet. EIDE definiert die technische Form des Anschlusses, wie etwa die Pinbelegung der Stecker und die Kabel. ATA (Advanced Techology Attachment) steht für das Protokoll mit dem die Daten über die EIDE-Leitung übertragen werden. ATA verwendet zwei unterschiedliche Protokolle für den Datentransfer:

  • PIO-Modus: PIO steht für Programmed Input/Output. In diesem Modus wird für jeden Schreib- und Leseprozess der Prozessor des Rechners beansprucht.
  • UDMA-Modus: UDMA steht für Ultra Direct Memory Access und ermöglicht einen direkten Arbeitsspeicherzugriff mit Hilfe eines DMA-Controllers. Dadurch wird der Prozessor entlastet. UDMA unterstützt wesentlich schnellere Transferraten als der ältere PIO-Modus.

EIDE unterstützt 2 Laufwerke pro Anschluss, die meisten Controller verfügen über 2 getrennte Schnittstellen, somit können in einem Standard-PC bis zu 4 Laufwerke angeschlossen werden. Werden an einer Schnittstelle 2 Laufwerke betrieben, so müssen die beiden Geräte (Festplatten, CD/DVD-Laufwerke,..) mit Hilfe von Jumpern auf Master und Slave eingestellt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Schnittstelle zwar abwärtskompatibel ist, das heißt, an einem Ultra ATA 133-Controller können z.B. auch Ultra ATA 66-Festplatten betrieben werden, die langsamere Festplatte in der Kette gibt aber die Geschwindigkeit für beide am selben Controller angeschlossenen Festplatten vor. In der Praxis bedeutet das, dass eine Festplatte nicht unbedingt gemeinsam mit einem älteren CD-Laufwerk (meist wird von diesen Geräten nur der PIO-Modus unterstützt) an einer EIDE-Schnittstelle angeschlossen werden soll, da die Transferrate sonst auf max. 16,66 Mbyte/sec. sinken kann.
Wird an einer Schnittstelle nur ein Gerät betrieben, so sollte dieses am Ende des IDE-Kabels angeschlossen werden und der Jumper auf Master eingestellt sein.

40/80 poliger Stecker, Flachbandkabel (auch rund erhältlich) , max. Kabellänge 45cm

SATA z.Zt. max. 150 MByte/sec. wird vermutlich in Zukunft auf bis zu 600 MByte/sec. erhöht SATA ist die Abkürzung für Serial Advanced Technology Attachment und bezeichnet eine Weiterentwicklung des oben beschriebenen ATA-Standards. Wie der Name schon sagt, werden hier die Daten seriell übertragen. Das hat gegenüber der parallelen Übertragung des alten ATA-Standards neben den höheren Transferraten auch den Vorteil, dass keine 40-poligen Kabel mehr notwendig sind und auch die Stecker wesentlich kompakter ausfallen. Die erste Generation der SATA-Controller unterstützt eine Datenrate von bis zu 150 Megabyte pro Sekunde. Zukünftige Versionen sollen diese Transferrate bis zu 600 Mbyte/sec. erhöhen. Aktuelle SATA-Controller bieten Anschlussmöglichkeiten für 2-4 Geräte. 7 poliger Stecker, max. Kabellänge 1m
SCSI z.Zt. max 320 MByte/sec.

SCSI steht für Small Computer System Interface und ist eine realtiv alte Schnittstelle die permanent weiterentwickelt wird. Im Unterschied zu EIDE handelt es sich dabei um ein universelles Bussystem, das auch für den Anschluss von Peripherie-Geräten wie Drucker und Scanner verwendet wird. SCSI-Controller verfügen in der Regel über einen eigenen Prozessor, der den Hauptprozessor des Systems beim Datenzugriff und dem Schreibvorgang unterstützt und entlastet.
Aufgrund der hohen Transferraten und der geringen Zugriffszeit wird dieses System vorrangig im Serverbereich eingesetzt. Auch für Videoanwendungen mit großen Datenmengen ist SCSI die erste Wahl. Der z.Zt. schnellste SCSI-Standard wird mit Ultra-320-SCSI bezeichnet und ermöglicht einen Datentransfer von bis zu 320 Mbyte/sec.
Aktuelle SCSI-Controller unterstützen bis zu 15 Geräte an einem Bus - diese Geräte werden mit Hilfe von IDs adressiert (ID 1-15) und können so vom Kontroller direkt angesprochen werden. Diese ID-Einstellungen werden meist mit Jumpern vorgenommen. Am Ende einer Gerätekette muss ein so genannter Terminator installiert werden, der verhindert, dass die Datensignale im Kabel reflektiert werden und so zu Übertragungsstörungen führen.
Nachteile von SCSI-Festplatten sind

  • der hohe Preis - auch die Controller sind wesentlich teurer als SATA- oder EIDE-Controller
  • die meist geringere Festplattenkapazitäten (es gibt z.Zt. nur wenige Modelle mit mehr als 100GB und diese haben exorbitante Preise - die einzige z.Zt. verfügbare 300GB SCSI Festplatte von Maxtor kostet mehr als das 5fache eines EIDE-Laufwerks)
  • die hohe Temperatur- und Geräuschentwicklung
50 / 68-polige Stecker, Flachbandkabel, max. Kabellängen je nach Standard von 1,5 bis 12m

SCSI 50 Pin

SCSI 68 Pin
FC / Fibre Channel offen Fibre Channel Festplatten beruhen meist auf der Laufwerks-Technologie von SCSI-Festplatten. Die Kapazitäten und Bauweise sind sehr ähnlich - der Unterschied liegt in der Schnittstelle. Fibre Channel ist eine serielle Highspeed Datentransfer-Technologie, die Daten über optische Lichtleiter oder kostengünstigere Kupferkabel überträgt. Dabei handelt es sich um einen noch sehr offenen Standard ohne eigenem Übertragungsprotokoll. Unterstützt werden unter anderem das Internet Protokoll, ATM (Asynchronous Transfer Mode) und SCSI. FC wird hauptsächlich in großen Server-Systemen eingesetzt bei denen große Kabellängen notwendig sind. Im Videobereich sind es zur Zeit meist externe Festplattensysteme mit hohen Kapazitäten, auf die von mehreren Workstations aus gleichzeitig zugegriffen werden muss, bei denen FC zum Einsatz kommt (Renderfarmen, digitale Fernsehstudios, auch Studiokamera-Anbindungen, etc.).
Der offene Standard und die große Flexibilität des Systems versprechen eine große Bedeutung von FC schon in naher Zukunft ...
mehrere 100m

Die in der Liste angegebenen Transferraten beziehen sich auf die theoretischen Möglichkeiten der jeweiligen Anschluss-Systeme. Die entsprechenden Festplatten liegen in ihrer tatsächlichen Geschwindigkeit meist weit unter diesen Werten. Erst mit so genannten Disk-Arrays, also Anordnungen von mehreren Festplatten, die im Verbund arbeiten, werden wirklich hohe Datenübertragungsraten erzielt - siehe Raid-Systeme.

Neben den oben angeführten Standard-Festplatten in 3,5" Bauweise gibt es auch noch besondere Formen:

Notebookfestplatten 2,5" (auch 1,8")
Die kleineren Notebookfestplatten haben meist eine Rotationsgeschwindigkeit von 4.200 U/min oder 5.400 U/min. Einige wenige Hersteller bieten auch schon 2,5" Festplatten mit 7.200 U/min an - diese werden aber nur selten standardmäßig in Notebooks verbaut und müssten allenfalls nachgerüstet werden. Notebook-Festplatten sind so konzipiert, dass sie möglichst wenig Strom verbrauchen, um im mobilen Betrieb den Akku des Notebooks nicht zu stark zu belasten. Durch die geringere Rotationsgeschwindigkeit entsteht auch weniger Hitze, was für die enge und filigrane Bauweise von Notebooks von hoher Bedeutung ist, weil auch der notwendige Abtransport der warmen Luft mittels Lüfter einen zusätzlich Stromverbrauch bedeutet. Wesentlichster Nachteil der langsameren Rotationsgeschwindigkeit ist die geringere Performance dieser Festplatten. Aus diesem Grund sind diese Laufwerke für den Videoschnitt nur bedingt geeignet - die meisten Notebooks verfügen auch über nur eine eingebaute Festplatte, auf der auch das System installiert sein muss - auch dieser Umstand bremst die Lese-und Schreibgeschwindigkeit. Als Alternative bietet sich der Anschluss einer schnelleren externen Festplatte an.

Externe Festplattenlaufwerke
Hierbei handelt es sich um Festplatten, die in kleine Gehäuse eingebaut sind und meist über USB und/oder Firewire an einen Rechner angeschlossen werden können. Externe Gehäuse werden auch ohne eingebaute Laufwerke verkauft und können je nach Typ mit normalen Standardfestplatten bestückt werden. Im Gehäuse befindet sich ein Controller der die Schnittstelle der Festplatte von EIDE oder SCSI entsprechend umwandelt. Die meisten aktuellen Betriebssysteme erkennen externe Geräte, die über USB bzw. Firewire angeschlossen werden, automatisch und behandeln diese wie interne Laufwerke. Meist gibt es auch eine so genannte Hot-Swap Unterstützung die es erlaubt, dass diese externen Geräte während dem Betrieb an- und abgeschlossen werden können.
Bei größeren externen Festplatten im 3,5" Format ist eine externe Stromversorgung notwendig, die entweder im externen Gehäuse fest eingebaut ist oder über ein zusätzliches Netzteil gewährleistet wird.
Kleinere externe Festplatten im 2,5" Format können häufig auch über den USB/Firewire-Anschluss mit Strom versorgt werden.
Wichtig ist es bei externen Festplatten auf die angegebene Rotationsgeschwindigkeit zu achten, da nur Geräte mit 7.200 U/min wirklich sinnvoll für die Videobearbeitung eingesetzt werden können (mit der Beschränkung auf DV-Video !). Soll das Gerät nur für Datenbackups oder den Transport von Daten genutzt werden, ist die Geschwindigkeit eher zweitrangig.
Externe Festplatten werden auch für professionelle Videosysteme verwendet, da hier sehr große Speicherkapazitäten notwendig sind und die erforderliche Anzahl von Laufwerken aus Platzgründen und wegen der hohen Temperaturentwicklung nicht in Workstations eingebaut werden können. Bei diesen Systemen handelt es sich meist um Disk-Arrays, die über sehr schnelle Schnittstellen, wie SCSI oder Fibre Channel, mit einem oder mehreren Rechnern verbunden sind. (Siehe Raid-Systeme)

Mini-Festplatten
Eine weitere Form von Festplatten wird hauptsächlich in mobilen Geräten wie z.B. in digitalen Fotokameras eingestetzt. Sogenannte Micro-Drives haben die Größe und Form von Compact-Flash Speicherkarten und verfügen über eine Kapazität von bis zu 4GB. Aufgrund der großen Empfindlichkeit diese Mini-Festplatten und dem damit verbundenen Risiko in Bezug auf die gespeicherten Daten sind für den mobilen Bereich gewöhnliche Speicherkarten vorzuziehen. Diese haben keine beweglichen Teile und sind deshalb wesentlich weniger empfindlich auf Erschütterungen, zudem werden mittlerweile Speicherkarten mit Kapazitäten von bis zu 12 Gigabyte angeboten - dieser Umstand ist auch besonders interessant für neue Speichersysteme für Videokameras als Alternative zur Bandaufzeichnung, wie es z.B. beim P2-System von Panasonic eingesetzt wird.

Ergänzende und vertiefende Module