Wofür ist der Prozess einsetzbar? Welche Gestaltungsaufgaben sind damit lösbar?

  • Aus Einzelbildern sollen Bewegtbilder erstellt werden.
  • Stufenloser Übergang zwischen zwei Bildern.
  • Special Effects für Film und Video.
  • Stufenloser Übergang zwischen zwei Objekten in Film oder Video.
  • Verwandlung eines Objektes in ein anderes Objekt in Film oder Video.
  • Ein Bild bzw. Objekt soll in sich deformiert bzw. verzerrt werden.
  • Zwischenbilder in Video oder Film erstellen.

Grundprinzip: Erklärung, was bei dem Prozess eigentlich passiert

Als Morphing bezeichnet man die Erzeugung von Zwischenbildern, welche ausgewählte Bildinhalte eines
Bildes A möglichst präzise und stufenlos in ausgewählte Bildinhalte eines Bildes B überleiten.
Der Prozess des Morphings bedient sich sowohl der Technik des Warpings (Bildverzerrung) als auch der Überblendung (Transistion).
Einzelne Teile des Ausgangsbildes werden in sich animiert (Warping) und gleichzeitig auf das Endbild überblendet.
Beim Warping wird ein Bild anhand von frei definierbaren Punkten oder Pfaden deformiert bzw. verzerrt.

Möglicher Input und notwendige Vorarbeiten

Das Ausgangsmaterial – also das Anfangs- und Endbild - muss vor der Verwendung in ER in einem Bildbearbeitungsprogramm optimiert werden.
Zu Beachten ist dabei, dass die Bildlage angepasst wird. Im Beispiel "gender" sind das zwei Gesichter, bei denen die Augenpartien möglichst ähnlich platziert sein sollten.
Die Bilder müssen so skaliert werden, dass die Gesichter einem einheitlichen Aufnahmemaßstab entsprechen.
Um störende Veränderungen im Bildhintergrund beim Morphing zu vermeiden, sollten beide Bilder dieselbe Hintergrundfarbe sowie eine möglichst hohe Homogenität in der Struktur des Hintergrundes und einwandfrei definierbare Konturen aufweisen.
Soll der Hintergrund im Ergebnis sichtbar sein, muss darauf geachtet werden, dass dieser bei beiden Bildern exakt dieselbe Struktur und Geometrie aufweist. Im Idealfall werden die Objekte in der Bluebox oder Greenbox aufgenommen und der gewünschte Hintergrund erst nachträglich eingefügt.

Erstellt man einen Morphing-Effekt, der in den Ablauf eines Videos oder Filmes eingebunden werden soll, so müssen schon bei der Aufnahme der Bildsequenzen folgende Richtlinien beachtet werden:

  • Die Aufnahme sollte in höchstmöglicher Qualität mit größtmöglicher Bildauflösung durchgeführt werden.
  • Die Aufnahmegrößen bzw. -winkel der beiden Szenen dürfen nicht voneinander abweichen.
  • Die Morphing-Objekte sollten dieselbe Licht- und Farbstruktur haben.
  • Soll ein bewegter oder statischer Hintergrund im Ergebnis sichtbar sein, so muss dieser bei beiden Aufnahmen dieselbe Struktur, Geometrie und gegebenenfalls Bewegung aufweisen. Es empfiehlt sich, die Objekte vor einem am Drehort montierten Blue- oder Greenscreen aufzunehmen und den Hintergrund nachträglich einzufügen. Dazu muss natürlich auch der Hintergrund ohne die Objekte aufgenommen werden. Dieser Vorgang ist bei den Aufnahmearbeiten extrem aufwändig und kompliziert - führt aber zu den besten Ergebnissen.

Typische Handlungsabfolge

  • Aufnahme der Ausgangsbilder - Einzelbilder oder Sequenzen (Video oder Film)
  • Digitalisieren des Ausgangsmaterials
  • Vorbereitung der Ausgangsbilder - Bildbearbeitung
  • Projekterstellung in Elastic Reality - Importieren der Ausgangsbilder
  • Erstellen von Shapes - Definieren der Morphingobjekte und deren Bewegungen
  • Verbinden der Shapes - Korrespondenzen erstellen - Warpbewegungen definieren
  • Rendern von Previews - Optimieren der Shapes und der Warpbewegungen
  • Erstellen von Shape-Gruppen - zeitliche Abläufe festlegen
  • Rendern des Effekts - Ausgabe als Einzelbildsequenz
  • Erstellen von Travelling Mattes
  • Postproduktion, Compositing
  • Ausgabe im erforderlichen Format

Möglicher Output und Weiterverarbeitung

Morphingsequenzen werden meist mit Hilfe von Travelling Mattes in Compositing-Projekte eingebunden

Notwendige und sinnvolle Software und Hardware

Software Professionell: Elastic Reality