Überblick

TIFF steht für Tagged Image File Format. TIFF wurde mit der Intention, ein erweiterbares und plattformunabhängiges Format zu erstellen, erschaffen. Es soll vor allem eine Schnittstelle zwischen div. Ein- und Ausgabegeräten bieten.

Macintosh File Type: .TIFF
Windows File Type: .TIF
Farbmodelle: S/W; Graustufen; RGB; CMYK; Lab; Indizierte Farben; Volltonfarben (bedingt)
ICC-Profile: ja
Anzahl Kanäle: 1, 3 oder 4 Farbkanäle, 20 Alpha-Kanäle
Bittiefe: 1 - 16 Bit pro Kanal
Kompression: ohne, RLE, LZW, CCITT Group 3 und 4, JPEG
Maximale Bildgröße: 232-1 Pixel
Hersteller:

Adobe Systems, Inc.

Plattform: Mac-OS, Windows, Unix und andere

Entwicklungsgeschichte

TIFF wurde von Microsoft und Aldus entwickelt. Die Firma Aldus existiert als solche heute nicht mehr, sie wurde mit Adobe Systems Inc. fusioniert. Es gilt anzumerken, dass das Format TIFF den Status einer Trademark hat, die Rechte liegen bei Adobe Systems Inc.

Datenstruktur

TIFF erlaubt es, die Daten nicht nur in Intel-Reihenfolge, sondern auch in Motorola-Reihenfolge abzuspeichern. Die genaueren Details sind dabei nicht relevant, solange wir uns merken, dass TIFF auch von nicht-PC-Plattformen korrekt gelesen und interpretiert werden kann.

Grundsätzlich gliedert sich dieses Format in Header, IFD (Image File Directory) und Bilddaten. Im nun folgenden Text wird der Fokus auf das Konzept der IFDs gerichtet. Der Header wird in diesem Modul vernachlässigt, da er lediglich Informationen zur Adressierung bzw. Speicherart der Bytes (Intel- /Motorola-Reihenfolge) enthält.


Datenstruktur einer TIFF-Datei

Ein IFD (Image File Directory) wiederum besteht aus Tags und der Adresse des nächsten IFDs. Dadurch können mehrere IFDs in einer TIFF-Datei untergebracht werden.


Datenstruktur eines IFD

Ein Tag ist im übertragenen Sinne ein Schlüssel. Er enthält Informationen über das zugehörige Bild. Beispiele für solche Tags sind Bildbreite, Bildhöhe, Auflösung, Farbtiefe, Komprimierungsart etc. Eine Auflistung aller möglicher Tags würde den Rahmen dieses Modules sprengen, sie können jedoch jederzeit von Adobe Systems Inc. bezogen werden. Die Anzahl der Tags ist dabei variabel.
Durch dieses Prinzip wird es möglich, das TIFF Format beliebig zu erweitern und die Abwärtskompatibilität dabei zu wahren. Es ist allerdings anzumerken, dass einige Programme Schwierigkeiten damit haben, alle Tags richtig zu "entschlüsseln". Dies ist ein Fehler in der Programmfunktionalität, das Format wäre ausreichend spezifiziert.

Da ein IFD immer einem Bild zugeordnet ist, besitzt eine TIFF-Datei für jeden IFD Eintrag auch die zugehörigen Bilddaten. Der aufmerksame Leser wird sich daran erinnern, dass TIFF mehrere IFDs pro Datei erlaubt. Dies bedeutet also im Klartext, dass eine TIFF Datei mehrere Bilder enthalten kann. Ein beispielhafter Aufbau für eine solche TIFF Datei ist:

Header
IFD1
IFD2
IFD3
Bilddaten1
Bilddaten2
Bilddaten3

Kompression

TIFF kann neben dem raw Format (unkomprimiert) auch komprimiert werden. Dabei werden die Verfahren

  • Lempel-Ziv-Welch (LZW) [Link zu Modul LZW]

  • CCITT Fax 3 & 4 [Link zu Modul Huffman]

  • JPEG [Link zu Modul JPEG]

  • unterstützt.

Speicheroptionen


Speicheroption Targa im Photoshop [Version CS]

In Photoshop kann zu allererst die Bildkomprimierung ausgewählt werden. Dabei gibt das Programm eine Warnung aus, sollte man ZIP oder JPEG wählen, da manche ältere Bildbearbeitungsprogramme diese Kompressionstypen nicht unterstützen.

Die Byte-Anordnung bezeichnet die Reihenfolge der Bytes. Für Photoshop ist es egal, was man wählt, da es beides korrekt lesen kann. Es ist aber auf jeden Fall ratsam, ein Bild in zwei Dateien zu speichern (eines für IBM PC, das andere für Macintosh), wenn man die Grafik weitergeben will, jedoch keine Ahnung von dem "Zielsystem" hat.

Verfügt das Bild über einen Alpha-Kanal, kann das Optionsfeld "Mit Transparenz" angehakt werden. In diesem Fall würde Photoshop den Alpha-Kanal extra abspeichern. Bleibt dieses Feld deaktiviert, gehen die Informationen über Transparenzen verloren.

Sollten sich in dem Bild mehrere Ebenen befinden, wird die letzte Optionsgruppe Ebenenkomprimierung aktiviert. "Ebenen verwerfen und eine Kopie speichern" reduziert alle Ebenen auf eine und speichert diese ab. Bei den Optionen RLE und ZIP bleiben die Ebenen als solche vorhanden.

Vorteile/Nachteile

Vorteile

  • enthält viele Informationen zu Scannertyp, benutzter Grafiksoftware etc.
  • viele Farbmodi
  • plattformunabhängig / -übergreifend
  • mehrere Bilder in einer Datei möglich
  • viele verschiedene Kompressionsmethoden

Nachteile

  • hoher Speicherplatzbedarf
  • für Internet nicht geeignet

Anwendungsgebiete

Da TIFF sehr viele Farbräume unterstützt, eignet sich dieses Format besonders gut für Druckereien. Sehr viele professionelle Druckereien verlangen Grafiken nach wie vor im TIFF-Format.