Druckkosten

Die Kosten der verschiedenen Druckverfahren können in Grundkosten und Pro-Stück-Kosten unterschieden werden.
Bei einer Kopie muss keine Druckplatte hergestellt werden, daher kostet eigentlich jede Kopie gleich viel. In vielen Copy-Shops werden aber für die Annahme eines Datenträgers Anfangskosten und bei höheren Auflagen ein niedrigerer Preis verrechnet. Kopierer haben meist ein Papierformat von A3 und A4, obwohl es auch Plakatkopierer für große Papierformate gibt. Kopierer haben normalerweise außen einen weißen Rand für den Papiertransport in einer Breite zwischen 2 und 5 mm.

Beim Offsetdruck muss eine Druckplatte hergestellt werden, und die Druckmaschine muss eingestellt werden. Das ist der Hauptanteil der Kosten bei kleinen Auflagen von 1000 Stück, Mehrkosten für 100 Stück sind bei Druckgeschwindigkeiten von bis zu 15.000 Bogen pro Stunde nur das Papier. Deshalb sind Auflagen unter 1000 Stück meist unrentabel, und als Kopie billiger. Bei Farbdruck kann unter Umständen auch eine Auflage von 500 Stück im Offsetdruck schon billiger sein als eine Farbkopie.
Außerdem ist beim Offsetdruck das kleinste Papierformat oft 50 x 70 cm (außer bei Kleinoffsetdruck), das sind vier Seiten DIN A4 (einseitig bedruckt). Wenn man also eine Seite DIN A4 in einer Auflage von 1000 Stück drucken will, wird zur Ausnützung des Papierformates der Druckmaschine das A4 viermal auf einen Papierbogen gestellt (der sogenannte "Nutzen"), was aber wiederum die Auflage auf 250 verringert und den Offsetdruck für diesen Fall unrentabel werden lässt. Je größer der Umfang einer Drucksorte ist, also je mehr Seiten und größeres Format, desto billiger wird der Offsetdruck im Vergleich zur Kopie. Auch Offsetdruckmaschinen haben einen nicht bedruckbaren Randbereich, den Greiferrand, der dem Transport des Papiers durch die Druckmaschine dient.

Die Druckkosten sind also immer abhängig von der nötigen Vorbereitung für den Druck in dem jeweiligen Druckverfahren in Zusammenhang mit dem im jeweiligen Druckverfahren möglichen (oder optimalen) Papierformat.

Druckvorstufe

Zur Druckvorstufe werden folgende Tätigkeiten gezählt:
Bildreproduktion/Scannen
Layout
Textkorrektur
Blaupause/Proof
CTP Computer to Plate

Exkursion: Druckvorstufe   Druckvorstufe

Druckverfahren

Es gibt grundsätzlich vier klassische Gruppen von Druckverfahren, die nach dem Druckträger unterschieden werden:

  • Hochdruck
    Die druckenden Stellen sind erhaben.
  • Tiefdruck
    Die druckenden Stellen liegen leicht vertieft.
  • Flachdruck
    Die druckenden Stellen liegen auf derselben Ebene wie die nichtdruckenden.
  • Durchdruck
    Die druckenden Stellen sind offene Bereiche einer Schablone oder unverklebte Bereiche eines Kunststoffgewebes.



Die Druckverfahren:

Hochdruck


Die druckenden Teile sind erhaben. Der klassische Buchdruck im Bleisatz war etwa 500 Jahre lang das dominante Druckverfahren, das erst in den 1970ern durch den Offsetdruck verdrängt wurde. Andere Beispiele für den Hochdruck sind Stempel, Kartoffeldruck, Holzschnitt, Linolschnitt. Als industrielles Verfahren wird heute der Flexodruck beispielsweise zum Bedrucken von Kunststofftragetaschen und Verpackungen verwendet.
Alte Tiegeldruckmaschinen werden heute noch zum Stanzen, Rillen und Perforieren eingesetzt.

Tiefdruck


Die druckenden Stellen liegen leicht vertieft. Klassische künstlerische Techniken beinhalten beispielsweise Kupferstich und Radierung. In der heutigen industriellen Produktion findet der Tiefdruck im Zeitschriftendruck in hohen Auflagen Verwendung. Der industrielle Rotations-Tiefdruck ist erst bei Auflagen von mehreren hunderttausend Stück rentabel. Viele Zeitschriften, aber auch Werbematerial in hohen Auflagen werden im Tiefdruck gedruckt. Mittlerweilen stößt aber auch der Offsetdruck in Bereiche immer höherer Stückzahlen vor. Bogen-Tiefdruck wird bei einigen Briefmarken und Banknoten verwendet, aber auch der Ikea-Katalog und das Tele-Fernsehmagazin sind im Rotations-Tiefdruck gedruckt.

Flachdruck


Die druckenden Stellen liegen auf derselben Ebene wie die nichtdruckenden. Der Offsetdruck als heute wichtigstes Verfahren beruht auf der Basis der Abstoßung von Fett und Wasser. Der Offsetdruck entwickelte sich aus der Lithografie (Steindruck). Im Bereich Offset gibt es viele Teilbereiche, bei der Druckmaschinen nach Papiergrössen, Bogen - und Endlospapier (von der Rolle, Rotationsdruck) oder Feuchtmittel verwendenden und wasserfreien Offsetverfahren mit speziellen Druckplatten unterschieden wird. Es gibt auch Spezialmaschinen für den Rotations-Zeitungsdruck.

Exkursion: Offsetdruck Offsetdruck

Exkursion: Zeitungsdruck Zeitungsdruck

Durchdruck


Die druckenden Stellen sind unverklebte Bereiche eines Kunststoffgewebes. Der Siebdruck als wichtigstes Verfahren in dieser Gruppe entwickelte sich aus dem chinesischen Schablonendruck mit Seidenfäden als Stege. Heute wird Siebdruck meist nur mehr für spezielle Anwendungszwecke verwendet.
Weil man mit Siebdruck nahezu jedes Material bedrucken kann, werden beispielsweise Plastikschilder oder Aufkleber oft im Siebdruck angefertigt.

Exkursion: Siebdruck Siebdruck


Im 20. Jahrhundert sind zu den klassichen vier Gruppen der Druckverfahren einige neue hinzugekommen, nicht zuletzt als Ausgabegeräte für den Computer:

Elektrofotographische Verfahren (Kopierer, Laserdrucker)


Viele der modernen, gerne als Digitaldruck bezeichneten Drucktechniken kann man unter der Bezeichnung elektrofotografische Druckverfahren zusammenfassen, die sich im wesentlichen aus der Xerox-Fotokopie, dem Bürokopierer, entwickelt haben. Auch Laserdrucker fallen unter diese Gruppe. Bei der Kopie wird eine elektrisch negativ geladene Walze durch Lichteinfluss (der Laser beim Laserdrucker) teilweise entladen, der positiv geladene Toner, staubfeines Pulver, wird von der verbliebenen Ladung angezogen und auf ein gleichfalls elektrisch geladenes Papier abgezogen. Die Fixierung erfolgt durch Hitze und Druck, wobei die mikroskopisch kleinen kunststoffumhüllten Pigmente aufgeschmolzen und aufgequetscht werden. Beim Farbkopierer kommt auch noch zusätzlich Silikonöl (Griffschutz) hinzu, was der Farbkopie ihre glänzende Oberfläche verleiht. Die Feinheit des Druckes hängt dabei auch von der Größe der Tonerpartikel ab, moderne Mikrotoner ergeben einen dünneren Farbauftrag und ein präziseres Druckbild.
Für Kleinauflagen stoßen Hochleistungskopierer wie der Xerox DocuTech mit 120 sw-Kopien pro Minute bereits seit einiger Zeit in den Einsatzbereich des Kleinoffsetdrucks vor.
Vorteile dieser Kopierverfahren sind geringe Grundkosten, direkte Computeranbindung, und einfache Änderungsmöglichkeiten von Teilauflagen.

Tintenstrahldrucker


Tintenstrahldrucker sind technisch gesehen eine eigene Kategorie, die oft auch als "Non Impact Printer" bezeichnet wird, da das Papier ohne jeden direkten Kontakt mit einem Druckträger bedruckt wird.
Hier werden kleinste Tintentropfen auf das Papier aufgebracht (durch gezieltes Erhitzen beim BubbleJet, bei Canon und HP; oder Anlegen einer Spannung an keramische Piezo-Kristalle bei Epson). In Bezug auf Druckqualität und Leuchtkraft der Farbe ist ein guter Tintenstrahldrucker allen anderen Verfahren überlegen. Um einen farbverbindlichen Kontrolldruck für den Offsetdruck zu machen, muss deshalb durch die Farbkalibrierung der Farbraum verkleinert werden. Außerdem werden mögliche Probleme durch die Punktrasterung (Moiré) beim Offsetdruck nicht sichtbar. Die meisten Tintenstrahlausdrucke sind leider meist auch nicht wasserfest und nicht lichtecht, wenn alterungsbeständige Tinten erhältlich sind, kosten diese nochmals empfindlich mehr.
Ein interessantes Spezialgebiet sind Festtintendrucker (Solid Ink Printer), bei denen die Farbe in Form von an Ölkreiden erinnernden Stäbchen (Color Sticks) verwendet wird. Beispielsweise beim Phaser von Xerox werden diese Farbstäbchen im Drucker geschmolzen und ähnlich wie bei Tintenstrahldruckern, aber mittels einer Übertragungswalze wie bei Laserdruckern, auf das Papier aufgebracht. Spezielle Tintenstrahldrucker werden auch für Großformatdrucke wie für Messen, Hausfassaden und ähnliches verwendet.

Ergänzende und vertiefende Module