Was ist Rasterwinkelung?

Rasterwinkelung ist die Veränderung der Rasterlinienanordnung von der senkrecht-waagerechten Stellung durch ein Drehen des Rasters, gemessen in Grad. Damit die störende Musterbildung (= Moiré) vermieden wird, sind die Rasteranordnungen bei Farbdrucken für jede Druckfarbe anders zu winkeln. Nach DIN 16 547 sind dazu die Winkelgrade 0, 15, 45 (bzw. 135) und 75 zu wählen.

Grundsätzlich liegt die optisch hellste Druckfarbe Gelb auf 0°, die bildwichtigste Druckfarbe auf 45°.

Warum wird für Schwarz-Weiß als Winkel des Punktrasters 45 Grad verwendet?

Für den Druck müssen die Pixel eines Fotos in kleine Punkte aufgelöst werden.



0 Grad = 90 Grad = 180 Grad = 270 Grad Rasterwinkel


45 Grad Rasterwinkel.

Wenn man den waagrechten 0 Grad Raster und den auf 45 Grad stehenden Raster vergleicht, merkt man sofort, dass auf 45 Grad das Netz des Rasters weniger auffällt. Bei anderen Winkelungen ergeben sich bei nur einer Farbe (Schwarz) gezackte, wie ausgerissene Muster am Rand des Fotos, die auch störend auffallen. Deshalb nimmt man für Schwarz immer 45 Grad.


108 Grad Rasterwinkel

Bei 108 Grad Rasterwinkel sieht man am unteren Rand gut den schrägen Sägezahn.
Die Kanten fransen aus, das Bild schließt nicht sauber ab wie oben bei 45 Grad.

Rasterwinkelung im Vierfarbendruck

Beim Vierfarbendruck bekommt man zusätzlich zu den vorher genannten Problemen noch ein zusätzliches Problem:
Wenn man alle Farben in demselben Rasterwinkel verwendet, überlagern und verdecken die Punkte sich.

Deshalb müssen die Rasterwinkel der einzelnen Farben gegeneinander gedreht werden, jedoch nicht beliebig, sondern in ganz bestimmten Winkelungen. Wenn die Rasterwinkel beliebig gedreht werden, entsteht ein Muster, ein sogenanntes Moiré. Ein Moiré ensteht nicht nur durch nicht ideale Rasterwinkelungen, sondern auch beim Scannen von bereits gedruckten Fotos aufgrund der Überlagerung des bereits
gedruckten Rasters mit der erneuten Rasterung durch die Abtastung des Scanners und später nochmals durch den Druckraster.


Rasterwinkel der einzelnen Farben in 10 Grad-Abstufungen gedreht.

Ein Moiré kann ein Foto stark störend beeinträchtigen.


Raster gedreht in 10 Grad-Abstufungen. Ein Moirè-Muster ensteht.

Ein Moiré-Muster kann verhindert werden, indem die Rasterwinkel in bestimmten Winkelungen zu einander gedreht werden.


Die möglichen Winkel zwischen 0 Grad und 90 Grad regelmäßig aufgeteilt .


Die möglichen Winkel werden zwischen 0 Grad und 90 Grad regelmäßig aufgeteilt

Die üblichen Winkel sind dabei:

Schwarz kommt als dunkelste Farbe auf 45 Grad.
Yellow als hellste Farbe 90 Grad.
Magenta 75 Grad
Cyan 105 Grad.

(Nicht vergessen: Aufgrund der waagrechten und senkrechten Struktur des Rasters
ist 0 Grad = 90 Grad = 180 Grad = 270 Grad Winkel)

Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten der Rasterwinkelung. Wichtig ist dabei jedoch, zu beachten, dass die drei dunklen Farben Schwarz, Cyan, Magenta in regelmäßigen Winkelabständen innerhalb von 90 Grad (des rechten Winkels) gegeneinander gedreht sind, Yellow bleibt meist waagrecht auf 0 Grad.

Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden

Ergänzende und vertiefende Module