Kommunikation in interaktiven Medien

Der Kernbegriff der Hypermedia ist die Interaktivität. Interaktion ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation: sie fordert eine wechselseitige Anteilnahme zwischen Kommunikator und Rezipient. Die Interaktion besteht darin, dass der Benutzer Informationen nach eigenen Wünschen nutzen kann und den Weg zur Information selbst bestimmt, die Möglichkeiten des Dialogs und Interaktion ist jedoch von der vorgegebenen Programmstruktur abhängig.

Die Präsentationsform der interaktiven Medien spricht die menschliche Sinneswahrnehmung an, indem sie die unterschiedlich kodierten einzelnen Informationen (Text, Ton, Bild, Animation) in einem wahrnehmungsfördernden ganzheitlichen System einzubinden ermöglicht, was oft allerdings auch mit technisch bedingten Verständigungsproblemen verbunden ist. Frage: Inwieweit ist das System so konfiguriert, dass es die menschlichen Erwartungen und Denkstrukturen unterstützt?

Screen- und Interfacedesign - Begriffsdefinition

Der Design-Theoretiker Gui-Bonsiepe (vgl. Thissen) beschreibt Screendesign als verbindendes Interface zwischen dem Benutzer (Agierender), der Handlung (Aufgabe) und dem Werkzeug (zur Lösung der Aufgabe).
Das Interface macht aus Daten verständliche Informationen für den Nutzer. Eine benutzerfreundliche Gestaltung des Interface ermöglicht eine effektive Kommunikation zwischen Mensch -Maschine. Eine gut organisierte Benutzerschnittstelle ist so angelegt, dass der Benutzer die Anwendung kontrolliert und nicht die Anwendung den Benutzer. Ziel ist es die Ergonomie zu unterstützen, die Nutzung des Informationsangebots bestmöglich zugunsten des Menschen anzupassen.


Interfacedesign umfasst das Gesamtkonzept einer elektronischen Publikation:

  • den Aufbau und die Art der grafischen Gestaltungselemente und
  • den Aufbau und die Art der Navigation (Benutzerführung) zur interaktiven Kommunikation

 

Gestaltungs-Prinzipien

Screendesign ist auch Informationsdesign. Die Aufgabe des Screendesigns besteht nicht nur in der Visualisierung der Information, sondern auch darin, dass die Nutzung der Information, die Interaktion darin begünstigt wird. Für den Screendesigner bedeutet das, Informationen so zu gestalten, dass unterschiedliche Nutzer mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erwartungen sich orientieren können und schnell das Gesuchte finden. Als Folge muss Screendesign drei grundlegende Aufgaben erfüllen:

  • Visualisierung der Daten - Daten für den Benutzer verständlich machen, das Informationsangebot in einer benutzerfreundlichen und ästhetisch ansprechenden Oberfläche zweckmäßig organisieren
  • Orientierung in Datenraum - Struktur so anzulegen, dass der Nutzer in der Breite und Vielfalt des Angebots seinen Standpunkt, wo er sich befindet, definieren kann.
  • Kontrolle über die Funktionalitäten der Anwendung - Alternative Wege für die Nutzung der Information anzubieten, wodurch der Benutzer die Informationen nach eigenen Wünschen nutzen kann und den Weg zur Information selbst bestimmen kann

Die konzeptionelle Struktur der Website soll so angelegt sein, dass diese die wichtigsten Kriterien der visuellen Kommunikation erfüllt:

  • einfache, klare, konsistente konzeptionelle Struktur - die Wichtigkeit dieses Aspekst liegt darin, dass der Nutzer nur einmal etwas bezüglich der Nutzung der Website lernen muss, und dann dieses Wissen immer benutzen kann
  • maximale und effektive Nutzung der Information durch ein Minimum an Set von Werkzeugen: die Navigation muss intuitiv funktionieren, konsistent sein, und soll alternative Wege, Hilfe und Suchfunktion anbieten, durch den der Benutzer schnell sein Ziel erreichen kann
  • nutzerorientierte Organisation der Informations-Einheiten: die Informationsmenge und Aufbereitung soll der Zielgruppe und deren Bedürfnissen angepasst werden

 

Screendesign für Web

Das Interface stellt in ihrer Funktionalität und Ästhetik den zentralen Handlungsraum bezüglich der Nutzung der Information, für den Anwender dar. Folgende Bestandteile zeichnen einen Screen aus (nach Thissen):

  • Orientierungs-Elemente
  • Navigations-Elemente
  • Inhalts-Elemente
  • Screen-Layout-Elemente
  • Interaktions-Elemente
  • Emotionale Elemente