Einführung

Das menschliche Auge kann etwa 16 bis 18 Lichteindrücke pro Sekunde unterscheiden. Bei erheblichen Unterschieden, bei z.B einem kontinuierlichen Wechsel von Schwarz und Weiß, werden aber auch wesentlich höhere Frequenzen von über 50 Hz wahrgenommen.
Um ein möglichst flimmerfreies Bild darstellen zu können, wählte man 24 Bilder/Sekunde für die Kinofilmtechnik. Bei der Entwicklung des Fernsehens spielten für die Wahl der Bildwechselfrequenz mehrere Faktoren eine Rolle – zum einen bot sich die Netzfrequenz der Stromnetze von 50Hz in Europa bzw. 59,94Hz in Amerika als kostengünstiger und immer verfügbarer Taktgeber an, zum anderen wollte man eine möglichst hohe Frequenz, um auch bei großflächigen Bildschirmen das sogenannte Flächenflimmern zu verhindern.
Da in den Anfangszeiten des Fernsehens aber die elektronischen Bauteile noch nicht schnell genug waren, um 60 bzw. 50 volle Bilder pro Sekunde darzustellen, wählte man die etwas komplizierte Möglichkeit, die Bilder in jeweils zwei Halbbilder (engl.: fields) zu zerlegen und diese nacheinander auf dem Bildschirm darzustellen. Da die Fernsehbilder in einzelnen Zeilen vom Elektronenstrahl des Empfangsgerätes auf dem Bildschirm aufgebaut werden, wurde eine Technik entwickelt, bei der jeweils eine Zeile ausgelassen wird, um diese dann bei einem zweiten Durchgang darzustellen – das sogenannte Zeilensprung- oder Halbbildverfahren – auf englisch wird diese Technik als Interlaced-Processing bezeichnet (interlace = verflechten). Entsprechend dazu wurden auch die Aufnahmegeräte, wie etwa Kamera-Sensoren, mit dieser Technik entwickelt.

Ergänzende und vertiefende Module