Auflösung und Detailschärfe

Hinsichtlich der Bildqualität und im Bezug auf Auflösung und Detailschärfe wurden in den letzten Jahren, nicht nur im High-End Bereich, durch die effiziente Entwicklung in der Videotechnik große Fortschritte gemacht. So wurden auch Kameras entwickelt, die gezielt als Konkurrenzprodukte zu den die Kinoproduktion dominierenden Filmkameras konzipiert sind.
Diese Kameras, wie z.B. das CineAlta System von Sony (HDW-F900), arbeiten mit hochauflösenden Bildsensoren, die auch dem HDTV-Standard ITU-R.BT 709-3 entsprechen, und werden sowohl für Kinofilmproduktionen als auch für Fernsehproduktionen mit hohem Qualitätsanspruch eingesetzt.
Die zur Zeit höchstmögliche Auflösung dieser digitalen Kamerasysteme liegt bei 1.920 x 1.080 Pixel, was einer Pixelanzahl von etwa 2 Mio entspricht.
Filmmaterial hingegen "speichert" die Bildinformation nicht in regelmäßig angeordneten Pixel, sondern aufgrund des photochemischen Prozesses in der lichtempfindlichen Schicht des Filmstreifens. Je feinkörniger das Filmmaterial ist, desto höher ist die Anzahl der messbaren "Bildpunkte", die hier unregelmäßig angeordnet sind. Es gibt Messungen, die zeigen, dass die Bildpunkte eines Filmkaders von extrem hochwertigem Filmmaterial einer Auflösung von maximal ca. 6 Mio Pixel entsprechen würden. Hierbei gilt, wie in der analogen Fotografie, dass weniger lichtempfindliches Filmmaterial (niedriger ASA-Wert) eine höhere Detailschärfe ermöglicht, da die Filmkörnung feiner ist als bei höherempfindlichem Material.
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen die technische Bildqualität des Filmes negativ. Als wichtigster Faktor sei hier die notwendige mechanische Verarbeitung des Filmstreifens beim Filmtransport in der Kamera und im Projektor genannt und die dadurch entstehenden, wenn auch minimalen Wellenbewegungen (film weave phenomenon), die eine deutliche Reduktion der technisch möglichen Detailschärfe bewirken. Würde man ein einzelnes Standbild eines Filmkaders mit einem Einzelframe eines HDCAM-Videos vergleichen, so wäre natürlich der Film der klare Favorit. Durch die Exaktheit der digitalen Technik können aktuelle High-End-Systeme zwar den immer noch großen Vorsprung der Filmtechnik nicht aufholen, aber es gibt eine ernstzunehmende Annäherung.
Will man den Bildeindruck, also die subjektiv wahrgenommene Bildqualität der beiden Medien miteinander vergleichen, so ist es wichtig, dass der Vergleich mit den adäquaten Projektionstechniken - also einem hochauflösendem digitalen Videobeamer für Video und dem entsprechenden Filmprojektor für den Film - durchgeführt wird. Solche Tests haben gezeigt, dass im Hinblick auf Detailschärfe nur geringe Unterschiede zugunsten des Filmes sichtbar sind.

Sehr wichtig: Derartige Vergleiche beziehen sich ausschließlich auf sehr teure HD-Video Systeme. Alle anderen Videosysteme stehen in der Qualität weit hinter dem Film.

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