Fachausdrücke / Techniken beim Keyen

Garbage Matting:

Bei einem unregelmäßigen Hintergrund, oder bei störenden Gegenständen im Bild, die auch aus dem Bild entfernt werden sollen, empfiehlt es sich, den zu keyenden Bereich mittels einer Splinemaske zu minimieren. Diese Maske wird um den eigentlich freizustellenden Bereich gezeichnet, darf sich aber mit diesem nicht überschneiden. Der Keyer kann dann unter Umständen leichter eingestellt und auch schneller berechnet werden.

Rauschunterdrückung / Noise Suppression:

Gerade bei Filmmaterial hat man meistens Körnung und Bildrauschen im Kantenbereich, der durch das Keying gewonnene Maske entsteht. Dieser kann mit speziellen Tools oder mittels Weichzeichnung minimiert werden. Beim Filmmaterial bietet es sich auch an, das Material vor dem Keyen mit einem speziellen Filter zu de-grainen (die Körnung minimieren)

Kantenweichzeichnung / Softedging:

Wenn weiche Kanten benötigt werden, ist es oft hilfreich, die durchs Keying generierte Maske zu bluren. Das bewirkt jedoch auch in jedem Fall ein Erweiterung des Kantenbereiches nach Innen und Außen, was in einigen Fällen der Komposition gut tut, sich jedoch auch störend auswirken kann. Gegebenenfalls muss nach dem Bluren die gesamte Maske verkleinert (shrinking) werden. Eine Kantenweichzeichnung bietet sich vor allem auch dann als Alternative an, wenn der gewählte Keyer nicht so gut mit Transparenzen im Kantenbereich umgehen kann.
Maskenvekleinerung und –vergrößerung /Matte Shrinking und Expanding
Oft ist die fertige Maske etwas zu groß (z.B. sind dunkle Kanten um das freigestellte Objekt), oder auch zu klein (Randdetails sind weggeschnitten). Zur Bearbeitung dieser Probleme bieten die meisten Compositingprogramme oder die Keyer selbst Werkzeuge an. Zum Verkleinern der Maske gibt es oft einen „shrink“ oder „erode“ bezeichneten Parameter und zum Vergrößern „expand“. Man muss jedoch immer bedenken, dass bei der Anwendung solcher Tools auch Details verloren gehen können (z.B. einzelne Haare) und sie deshalb sehr genau eingestellt werden müssen.

Despill:

Unter dem Spill Effekt versteht man, dass das Licht von der Blue/Greenbox reflektiert wird und Teile der Person im Vordergrund blau oder grün färbt. Die Reflexionen sind meist an den Kanten, den Schultern oder den Haaren einer Person sichtbar. Die Aufgabe von guten Keyern ist, diese eingefärbten Elemente nicht wegzukeyen, sondern partiell so farbzukorrigieren, dass sie vor dem neuen Hintergrund nicht mehr auffallen. Einige Keyer bearbeiten das Spill-Problem, indem sie z.B. alle zu starken Grünwerte (bei einem Greenscreendreh) generell absenken. Das kann natürlich zu unerwünschten Farbänderungen im gesamten Bild führen, deshalb können oft Despillbearbeitungen nur auf den Kantenbereich ausgeführt werden. Die verschiedenen Keyer bieten hier durchaus unterschiedliche Methoden zur Bearbeitung des Spillproblems an.