Historische Entwicklung

Alle wichtigen Entwicklungen der frühen Bildreproduktionstechnik gehen auf einen Mann zurück: Rudolph Hell.
Die Hell Gmbh baute in Zusammenarbeit mit Siemens die Geräte.
Hell kaufte später die Firma Linotype auf, um die Scanner und Linotronic-Satzbelichter und Schriften als Komplettsystem anbieten zu können. Heute ist Linotype-Hell Bestandteil der Heidelberg-Gruppe. Heidelberg ist der weltweit größte Druckmaschinenhersteller und Anbieter von Komplettsystemen für Druck.

1950 Hell-Bildfunkgeräte. Die Bildzerlegung erfolgte erstmals punktweise, das erste Fax.

1951 Standard-Klischograph: ein elektronisch gesteuertes Graviergerät zur Herstellung druckreifer Klischees (für den Hochdruck). Als Vorlage dienten ein Diapositiv oder ein Aufsichtbild. Die Vorlage wurde mittels eines Lichtstrahles abgetastet, das reflektierte Licht in Stromimpulse umgewandelt, die das Graviersystem steuerten. Das Bild wurde direkt auf eine Metallplatte eingraviert, das beschleunigte die Produktion der vorher durch Ätzen hergestellten Druckplatten und somit die Zeitungsherstellung insgesamt. Beim Helio-Klischograph wurden Kupferwalzen mittels Diamanten graviert.

1958 Vario-Klischograph K 181 konnte der Maßstab verändert werden.

1964 Die erste (digitale) Lichtsatzanlage. Belichtet wurde mit einer Kathodenstrahlröhre CRT, wie sie auch im Fernseher oder Computermonitor eingebaut ist. Die Schriften liegen als Bitmaps vor.

1965 stellte Dr.-Ing. Rudolph Hell den ersten ChromaGraph-Trommelscanner vor, Farbauszüge zur Ausgabe auf Film. Die Druckfilme wurden meist noch von Hand mit dem Text zusammenmontiert.

1970 Der Chromagraph DC 300 von Hell war der erste vollständig digitale Scanner, der überlappende Bildebenen ermöglichte.

1975 enstand der erste CCD und OCR Scanner. Ray Kurzweil und sein Team baute die "Kurzweil Reading Machine" mit dem ersten integrierten CCD-Chip (500 linear angeordnete Sensoren von Fairchild) den ersten CCD-Flachbett-Scanner und die erste optische Schrifterkennung. Weil 500 Pixel Auflösung nicht genug war, musste sich der Scankopf in zwei Richtungen bewegen können, waagrecht und senkrecht, der Scankopf scannte jeweils einen 3 cm breiten waagrechten Streifen. Der Computer hatte nur 64 K RAM und konnte deshalb nicht einmal einen Streifen im Speicher buffern, deshalb erfolgte die Texterkennung direkt während des Scanvorganges.

1985 Die naheliegende, aus heutiger Sicht kurios erscheinende Idee war, einen Nadeldrucker mit einem Lesekopf auszustatten und so zu einem Scanner umzufunktionieren. Der Thunderscan für Apple Macintosh war der erste Scanner für einen Personalcomputer überhaupt. Beim Durchzugscanner Thunderscan wurde wie bei einem Fax ein einzelnes Blatt Papier digitalisiert. Das zu scannende Blatt Papier wurde wie beim Drucken durch den ImageWriter-Nadeldrucker transportiert, bei dem eine gut durchdachte optische Kassette die Farbbandkassette des 144-dpi-Nadeldruckers ersetzte.
Die Software wurde von Andy Hertzfeld geschrieben, der auch am Apple-GUI der ersten Stunde mitgearbeitet hatte.

Ergänzende und vertiefende Module