Animationsbeschränkung / Constrain

Animationsbeschränkungen, auch Constrain genannt, automatisieren Animationsprozesse. Diese können dazu verwendet werden, Position, Rotation oder Skalierung eines Objektes über eine Bindung zu einem oder mehreren Objekten zu steuern. Für eine Beschränkung sind ein Objekt und mindestens ein Zielobjekt erforderlich. Durch das Ziel ergeben sich bestimmte Grenzen für das beschränkte Objekt.

Ein typisches Beispiel für eine Beschränkung ist ein zielgerichtetes Licht, oder eine zielgerichtete Kamera. Eine zielgerichtete Kamera muss vordergründig nicht animiert werden, ist aber für spezielle Animationen sehr hilfreich.
Eine zielgerichtete Kamera besteht aus einer Kamera und einem Zielobjekt, auch Target oder Center of Interesst genannt. Die Kamera orientiert sich immer am Zielobjekt, egal ob das Target oder die Kamera bewegt wird. Die Beschränkung bezieht sich auf die Rotationswerte der Kamera.

Zielgerichtete animierte Kamera | swf | 42 kb

Die wichtigsten Animationsbeschränkungen:

Point Constrain
(Positionsbeschränkung)

Positioniert ein Objekt exakt an der Stelle des Zielobjektes (Target).
Aim Constrain
(LookAt-Beschränkung)
Führt dazu, dass ein Objekt immer in Richtung des Zielobjektes blickt.
Orient Constrain
(Ausrichtungsbeschränkung)
Führt dazu, dass die Rotation des beschränkten Objektes der Rotation des Zielobjektes folgt.
Scale Constrain Knüpft die Skalierung an das Zielobjekt an.
Parent Constrain
(Verknüpfungsbeschränkung)
Verknüpft bzw." Parent" (unterordnen) das Objekt mit mehreren Zielobjekten. Dadurch kann Abhängikgeit animiert werden.
Geometrie Constrain
(Oberflächenbeschränkung)
Beschränkt die Position eines Objektes entlang der Oberfläche eines anderen Objektes.
Normal Constrain Hängt die Position eines Objektes an eine Flächennormale eines anderen Objektes an.
Motion Path
(Pfad-Animation, Pfadbeschränkung)
Beschränkt die Bewegung eines Objektes auf einen Pfad.
Tangent Constrain Hängt eine Nurbs-Kurve an die Tangenten einer Ziel-Kurve an.

Häufige Einsatzmöglichkeiten für Beschränkungen:

  • Ein Objekt kann für einen bestimmten Zeitraum mit einem anderen Objekt verknüpft werden (z. B.: die Hand einer Figur, die einen Gegenstand hochhebt).
  • Die Position oder Rotation eines Objektes kann mit einem oder mehreren Objekten verknüpft werden. (z.B.: zielgerichtete Kamera bzw. Lichtquelle)
  • Die Position eines Objektes zwischen zwei oder mehreren Objekten kann beibehalten werden.
  • Die Bewegung eines Objektes kann auf einen Pfad beschränkt werden.
  • Die Bewegung eines Objektes kann auf eine Oberfläche beschränkt werden.
  • Ein Objekt kann so bearbeitet werden, dass es immer auf den Drehpunkt eines anderen Objektes zeigt.
  • Steuern der Blickrichtung der Augen einer Figur.
  • Steuern der Ausrichtung einer Inversen Kinematik (Pole-Vector).


Aim Constrain: Die Bäume sind mit einem Aim Constrain ausgestattet. Das Auto (Target) wird animiert.


Pfadbeschränkung und Positionsbeschränkung: Der Greifarm folgt einem Pfad. Der blaue Ball ist während der Pfadanimation auf den Greifarm positionseingeschränkt. Wird der Ball abgeworfen, wirkt ein Gravitationsfeld.

Greifarm mit Spirale | mov | 2.659 kb

Parent Constrain:
Der Locator und das Schiff sind animiert. Der Helikopter ist dem Lokator und dem Schiff mit Parent Constrain zugeordnet. Durch das Ändern des Parameters Locator Wight (Locator1W0) kann der Helikopter am Schiff landen.


Normal-Constrain:
Durch Normal-Constrain ist die Position und die Rotation des Autos auf die Normale ausgerichtet. Geometrie-Constrain bindet das Auto auf eine Fläche.

li.: Die Rotation des Buchstaben "t" steuert die Rotation weiterer Buchstaben (Orient-Constrain).
re.: Die Skalierwerte der grauen Buchstaben sind mit den Skaliewerten des roten Buchstaben verknüpft (Scale - Constrain).

Ergänzende und vertiefende Module