Produktion der Bilder

Erste Versuche, stereoskopische Bilder anzufertigen gehen auf die Zeit um 1600 zurück. Die älteste erhaltene Tuschezeichnung aus dieser Zeit stammt von Jacopo Chimenti da Empoli.

Tuschezeichnung von Empoli
Tuschezeichnung von da Empoli, abgerufen von
http://www.informatik.hu-berlin.de

Allerdings lieferten die meisten anderen zeichnerischen Versuche kaum brauchbare Resultate und es bestanden zur damaligen Zeit auch noch keine Möglichkeiten zur stereoskopischen Darstellung dieser Bilder. Eine wirkliche Änderung trat mit der Erfindung der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Prinzipiell unterscheidet man vier Techniken stereoskopischer Fotografie:

  1. Aufnahme mit einer Stereokamera
  2. Aufnahme mit 2 Kameras
  3. Aufnahme mit Spiegeltechnik
  4. Aufnahme mit Verschiebetechnik

 

Aufnahme mit einer Stereokamera

Diese Kameras besitzen zwei Objektive und erzeugen gleichzeitig die beiden Bilder. Einige Modelle gibt es unter www.stereofotos.de und www.stereoblick.de zu sehen.

Funktionsweise einer Stereokamera

Vorteile:

  • Sehr einfache Handhabung
  • Bewegliche Objekte können aufgenommen werden
  • Handlichkeit
Nachteile:
  • Fixe Stereobasis (Abstand zwischen beiden Bildern)
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Probleme mit der Ausarbeitung durch Spezialformate

 

Aufnahme mit 2 Kameras

Für diese Aufnahmetechnik benötigt man zwei herkömmliche Kameras. Wichtig ist dabei, dass es sich um das gleiche Modell handelt, um Probleme durch unterschiedliche Formate, Farbräume, Belichtungen,... zu vermeiden.

Stereofotografie mit zwei Kameras

Vorteile:

  • Praktisch jede Preiskategorie möglich
  • Bewegliche Objekte können aufgenommen werden
  • Stereobasis relativ frei wählbar
  • Hoch- und Querformat möglich

Nachteile:

  • Feste Untergrenze der Stereobasis je nach Bauart
  • Anschaffungskosten für 2 Kameras
  • Bau eines Gehäuses erforderlich
  • Schwierige Realisierung des gleichzeitigen Auslösens

 

Aufnahme mit Spiegeltechnik

Für diese Aufnahmetechnik benötigt man einen Aufsatz. Dieser besteht aus zwei vorgelagerten Spiegeln, die zwei perspektivisch verschobene Bilder liefern. Diese bilden den rechten, bzw. linken Teil des zusammengefügten Bildes.

Stereofotografie mit Spiegeltechnik

Vorteile:
  • Zusatzkosten für Aufsatz eher gering
  • Bewegliche Objekte können aufgenommen werden
  • Benutzung der vorhandenen Kamera möglich
  • Stereofotos bereits in ein Bild zusammengefügt
Nachteile:
  • Fixe Stereobasis
  • Bilder nur im Hochformat möglich
  • Auftreten von Spiegelungen, Schatten oder Aufhellungen
  • Digitale Nachbearbeitung oft erforderlich

 

Aufnahme mit Verschiebetechnik

Bei dieser Aufnahmetechnik benötigt man nur eine Kamera. Diese wird zwischen den beiden Aufnahmen um einen bestimmten Wert, die Stereobasis, verschoben. Dies kann entweder händisch oder durch eine selbst gebastelte Vorrichtung zur seitlichen Verschiebung geschehen. Wichtig ist dabei, dass die Kamera nur verschoben, aber auf keinen Fall gedreht wird!

Stereofotografie mit Verschiebetechnik

Vorteile:

  • Keine Zusatzkosten
  • Vorhandene Kamera kann verwendet werden (JEDE!)
  • Stereobasis frei wählbar
  • Halterung nicht nötig, aber Möglichkeit für exakteres Verschieben

Nachteile:

  • Keine Aufnahme bewegter Objekte möglich
  • Digitale Nachbearbeitung praktisch immer erforderlich

Ergänzende und vertiefende Module