Einführung

Webserver arbeite(te)n grundlegend sehr einfach - sie senden im Prinzip Textfiles (HTML) und senden sie an den Webbrowser per http Protokoll, der die Dateien interpretiert. Mit heutigen Server-Erweiterungen und Anbindung von Datenbanken lassen sich aber bereits viele Anwendungen über Webbrowser und Servereinrichtungen handhaben. Die verbreitetsten Webserver sind Apache, Microsoft Information Server (IIS) und Netscape.

Webbrowser

Anwendungen, die über Webserver und Webbrowser laufen, haben den Vorteil, dass sie unabhängig vom Betriebssystem funktionieren.

Die verbreitetsten Browser sind unter Windows: Internet Explorer, Mozilla / Firefox / Netscape und Opera. Firefox hat den Vorteil, dass er unter allen gängigen Betriebssystemen läuft (Windows, OSX, Linux) und gratis angeboten wird.

http://browsehappy.com/

Webbrowser für unterschiedliche Systeme:

Netscape 7.1 für OSX, Windows und Linux
Mozilla 1.7.3 für Mac-OSX, Windows u. Linux
Opera 7.54 für Windows,Linux und für OS9
iCab für Mac-OS9 und OSX
Safari von Mac OSX
Firefox für Mac OSX, Windows, Linux


Firefox Profiles einrichten: in Eingabeaufforderung eingeben: "C:\Programme\Mozilla Firefox\firefox.exe" -profilemanager

E-Mail

E-Mail-Anwendungen sind sicherlich die meist verwendeten Programme für das Netz; ein Großteil der Netzbandbreite insgesamt wird für e-Mail benötigt. (Weitere e-Mail Informationen können unter http://www.imc.org/rfcs.html abgerufen werden).

Mit Hilfe des Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) werden e-Mails zwischen e-Mail-Servern selbst versendet. Um e-Mails von Server abrufen zu können, haben sich die Standards POP3 (Post Office Protocol Version 3) und IMAP (Internet Message Access Protocol Version 4) durchgesetzt. Beim POP3 Empfang werden die Mails im Gesamtumfang heruntergeladen (samt Attachments) und können erst dann angesehen werden. Mit IMAP lassen sich auch nur die Header herunterladen und der Rest verbleibt am Mailserver. So ist es möglich schon z.B. am Betreff zu entscheiden, ob das Mail noch heruntergeladen werden soll, oder doch gleich gelöscht wird (somit fällt z.B. auch der Download der Attachments weg).

Bekannte Vertreter vom e-Mail Programmen (bzw Browsern die auch e-Mailfunktionalität bieten) sind Netscape, Mozilla, Thunderbird, Eudora und Outlook. Thunderbird steht unter den Betriebssystemen Windows, MacOS und Linux zur verfügung.

Mailserver bzw. Mail-Transport-Agents (MTA) sind z.B. sendmail und qmail (meist unter Linux verwendet) und Lotus Notes (Server auch unter Linux) bzw Microsoft Exchange unter Windows. Dabei verwendet Exchange für Outlook ein eigenes Format, um erweiterte "Groupware" Funktionen, wie gemeinsame Kalender, gemeinsame Ordner und ein zentrales e-Mailverzeichnis, einzubinden.

NEWS/NEWSGROUPS/NEWSNET

Newsdienste funktionieren ähnlich zu öffentlichen schwarzen Brettern; in Newsgroups können Meinungen/Fragen etc. kundgetan werden und mit Statements darauf geantwortet werden. Es wird zwischen moderierten und nicht moderierten Newsgroups unterschieden. Bei moderierten Newsgroups wird das "Posting" erst von einem Moderator begutachtet, ob es "On Topic" ist, und dann freigegeben.

Die Newsgroup-Postings (auch Threads genannt) haben eine hierarchische Baumstruktur - je nachdem, wer wem wo antwortet, kann dies z.B. folgendermaßen aussehen:

Die Übertragung der News erfolgt per NNTP (Network News Transport Protocol).
Die Aufgaben des Protokolls/Server sind: "News" auf zentralen Servern speichern; eventuell den Datenbestand verschiedener Newsserver synchronisieren; News suchen, finden und auch löschen (z.B. wenn eine bestimmter Zeitrahmen überschritten wurde). Einen zentralen Newsserver gibt es nicht - es gibt nur kleinere und größere Newsserver; das hängt davon ab, welche Newsserver untereinander ihre Daten per NNTP miteinander abgleichen.

Mozilla ermöglicht unter Windows, OSX und Linux auch das Lesen von Newsgroups ( ). Viele Provider bieten eigene News-Server an (Logininformationen bei Provider erfragen). Um einer Newsgroup beizutreten, reicht es, im Adress-Balken von Mozilla die Newsgroup aufzurufen mit z.B. news://alt.music.pixies/ .

Die Einstellungen hierfür in Mozilla waren:


Der Standardport für Newsserver ist 119.

Per Web lassen sich Newsgroups z.B. mit Google-Groups lesen:

Zugriff auf Newsgroups mit Google

ForteAgent News-Reader für Windows

MacSoup News-Reader für MacOSX

 

Groupware

Groupware ist im Prinzip eine Software, die eine Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit darstellt. Durch die Vernetzung spielen dabei räumliche und zeitliche Grenzen keine Barrieren mehr ("every time, every where").

Mögliche Aufgaben, die von Groupware-Lösungen Online abgedeckt werden können:

  • User- und Gruppen-Management mit detaillierter Rechtevergabe
  • verschlüsselte Übertragung der Daten
  • Kommunikation (Email, Webmail, Chat,...)
  • Dokumentenverwaltung und Revision
  • Zeitmanagement / Kalendermanagement
  • Projektplanung
  • Kontaktmanagment (Adressliste, Telefonlisten, Kunden, Händler, etc)
  • Todo-Listen
  • Abstimmungen (e-Votes)
  • Audiokonferenzen
  • Videokonferenz
  • Wissensmanagement / Informationssuche
  • Mailing-Listen
  • Bookmark-Datenbank
  • Diskussions-Foren
  • Help-Desk
  • Fax-Server
  • SMS-Versand

Vorteile:
schnellere Entscheidungen/Kommunikation, örtlich nicht begrenzt, Minimierung von Reisekosten, Bildung von Interessensgruppen, koordinierte Gruppenarbeit

einige bekannte Groupware-Lösungen:
- IBM Lotus Domino/Notes ( Anmeldung für LiveDemos der einzelnen Komponenten)(kommerziell)
- Novell Groupwise (kommerziell)

- PHPProject(Open Source) unter http://www.phprojekt.com/demo.php steht ein "Demo" zur Verfügung (login: deutsch, passwort: deutsch).

Dateidienste

Gängige Dateidienste in Netzwerken:

ftp (File Transfer Protokoll)
Der ftp-Server stellt dem Benutzer Teile seines Dateisystems zur Verwendung bereit; das FTP-Protokoll regelt dabei den Datenverkehr zwischen FTP-Server und FTP-Client. Dabei geht es wirklich um die reine Übertragung (transport); eine Eingliederung des Remote-Dateisystems zum direkten lokalen Arbeiten mit diesem (wie es beispielsweise mit freigegebenen Windows Ordnern möglich ist), ist für FTP Ansicht nicht vorgesehen. Das TCP-Protokoll kümmert sich dabei um die Fehlerkontrolle bei der Übertragung. Durch die Resuming Funktion können abgebrochene Up- oder Downloads wieder aufgenommen werden (dies wird über einen sogenannten Restart-Maker-Reply des Servers ermöglicht, der angibt, ab welchem Punkt die Übertragung erneut aufgenommen werden kann).

Um diesen Server-Dienst zu nutzen wird eine FTP-Clients benutzt, der sich am FTP Server mit Benutzername und Passwort anmelden kann. Der FTP-Server kann entweder mit seiner IP oder mit seinem Namen angesprochen werden. Oft wird FTP verwendet um Webseiten auf den Server zu transferieren oder Dateien zum Download anzubieten. Bild: Webseiten werden auf Servern mit dem Apache-Webserver meist in den Ordner public_html transferiert.


Aufruf über die Eingabeaufforderung:
(mit dem Befehl "help" wird eine Übersicht der Befehle aufgelistet, mit "help " wird eine genauere Beschreibung der Befehle am Bildschirm angezeigt, z.B. "help ls" -> "Inahlt des Remoteverzeichnisses auflisten"). Sind FTP Server als "Anonym" konfiguriert, kann man sich mit dem login-Namen "anonymous" und einer e-Mail Adresse als Passwort mit dem Server verbinden. Meist besteht dann die Berechtigung vom Server Daten runterzuladen. Schreibrechte werden bei "anonymous" Zugängen meist nicht gewährt.

Daten werden mit ftp unverschlüsselt übertragen; Ftp verwendet den Ports 20 zur Datenübermittlung und Port 21 zu Kommando-Übermittlung.

Ftp-Befehle:

nfs (network file system, meist Linux)
Dateisysteme oder bestimmte Teile des Dateisystems werden in das Dateisystem des eigenen Rechners eingebunden. Speichert man z.B. in diese, werden die Daten aber auf dem Netzwerkrechner gespeichert. nfs ist von der Einbindung in etwa vergleichbar mit freigegebenen Ordnern unter Windows. Die Zugriffsberechtigungen erfolgen aber über die Rechner-IP und nicht über Benutzerkennungen.

rcp (remote-copy der r-Tools/Linux)
Mit "rcp druck.pdf 192.168.0.1:/upload" wird z.B. die lokale Datei druck.pdf auf den Rechner mit der IP 192.168.0.1 übertragen. Voraussetzung ist, dass auf beiden Systemen der gleiche User mit dem gleichen Passwort angelegt ist.

scp (secure copy der s-Tools/Linux)
Wie rcp, nur dass Passwort und Transfer gänzlich verschlüsselt werden.

Samba
Samba wurde entwickelt, um eine Datei-/Druckerfreigabe mit User-Authentifizierung auch unter Linux zur Verfügung zu stellen (mit dem Befehl
"smbmount //192.168.0.1/freigegebenerordner /meinordner -U -P " lassen sich aber auch z.B. Windowsfreigaben unter Linux einbinden).

webDAV (Web-based Distributed Authoring and Versioning)
Es ist eine Erweiterung des Http-Protokolls, das Usern ermöglicht, Dateien am Webserver zu verwalten. Es kann ähnlich zu FTP Daten zwischen Server und Client synchronisieren - auch verschlüsselt. WebDAV lässt sich direkt in Windows und Linux einbinden - so kann man z.B. auch über den Explorer direkt auf Dateien der Webseite zugreifen. Dabei reicht es z.B. im Explorer (nicht Internet-Explorer!) in die Pfadleiste

  • http://www.dieseite.at:81
  • (oder mit Pfad: http://www.dieseite.at/pfad/:81 einzugeben;

nach Eingabe von Username und Passwort ist der Zugriff zu den Webserverdaten per Explorer hergestellt)

Remote Login

Will man sich auf einem meist entfernten Rechner übers Netz anmelden und auf diesem so arbeiten als säße man davor, wird von einem Remote Login gesprochen.

- hauptsächlich verwendete textorientierte Dienste und Programme, stammend aus der Linux-Welt, sind hierfür: telnet, rlogin und ssh.

Telnet
Um Telnet nutzen zu können, benötigt man einen Server mit Telnet (Serverseitig) installiert und das gleichnamige Client-Programm telnet, mit dem durch Verwendung von Username und Passwort das Einloggen auf dem "Telnet-Server" ermöglicht wird. Telnet ist textorientiert - nach dem Login ist es möglich, die vom System zur freigegebenen Befehle zu nutzen. Ausloggen funktioniert über das Kommando "logout". Telnetserver gibt es für MacOSX, Windows und Linux (je nach verwendetem Server-/Client-Programm arbeiten sie mit oder ohne Verschlüsselung der Übertragung). Der Telnetserver verwendet als Standard Port 23.

rlogin (remote Login, meist Linux)
Mit rlogin ist es ebenso möglich, sich an "Remot-Hosts" anzumelden, dabei erfolgt die Authentifikation des Users nicht allein über Username und Passwort, sondern wird von Dateien am Server (.rhosts, hosts.equiv) gesteuert, die z.B. aufgrund der IP-Adresse, mit der versucht wird, sich einzuloggen, Zutritt gewährt oder verweigert. rlogin verwendet die Ports (512-514)

Kommando auf Linux-Systemen: rlogin -l <username> <rechnername/ip>

ssh ( Secure Shell )
ssh als remote-login verwendet, hat den Vorteil der standardmäßigen Verschlüsselung (sowohl der Login als auch die folgenden Ein-/Ausgaben zwischen Server und Client). SSH verwendet Port 22.

Kommando: ssh <rechnername/ip> -l <username>

ssh kann ähnlich zu PGP mit Private und Public Keys ent- bzw. verschlüsseln. Also alles, was von einem Public Key verschlüsselt wird, kann nur mit einem zugehörigen Pirvate Key entschlüsselt werden.

Während dem Verbindungsaufbau zwischen Server und Client sendet der Server seinen Public Key an den Client. Der Client verwendet den Public Key des Servers und verschlüsselt damit einen so genannten Session Key und schickt diesen zurück an den Server. Der Server entschlüsselt nun den Session Key, der vom Client gesandt wurde, mit seinem Private Key und kennt nun wie der Client den Session Key, der zur weiteren Verschlüsselung der Verbindung dient. Der Session Key wird dabei aus Sicherheitsgründen nicht in eine Datei gespeichert, sondern bleibt während der Verbindung im Hauptspeicher und wird nach der Verbindungsauflösung aus diesem gelöscht.

RemoteDesktop unter Windows XP Professional

Remoteunterstützung (hier wird eine andere Person aufgefordert z.B. zur Hilfestellung den eigenen PC übers Netz zu übernehmen); beim Remotedesktop ist es möglich, einen anderen Rechner zu übernehmen, ohne dass dieser Rechner zuerst eine Unterstützungsaufforderung senden muss (Benutzern der Administrationsgruppe ist dies standardmäßig erlaubt). Die Remote-Anwendungen laufen mit grafischer Oberfläche.

Voraussetzung ist das Erlauben der Remote-Services:

Der Aufruf erfolgt über:

Hier wird der Rechner per Ip oder Name gewählt, auf den Zugriff erlangt werden soll (hier wollen wir Zugriff auf den Rechner mit der IP 192.168.0.2):

Ist die Verbindung aufgebaut, ist es möglich sich am Remote-Rechner anzumelden. Nur User mit Passwort können sich anmelden!

(der Remote Rechner "läuft in einem Fenster")

Andere User können dabei nicht mehr mit dem aufgerufen System arbeiten. Beim Unterstützungsaufforderung ist das schon möglich.

Diese Verbindungen verwenden den TCP Port 3389 für die Übertragung.

Streaming Media (Audio/Video)

Streaming Media erlaubt es z.B. Live-Events in Echtzeit über das Netz anzubieten. Aber auch "Offline"-Daten, die auf einem Streamingserver liegen, können mit geeigneten Clients "gestreamt" (empfangen) werden. Dabei erfolgt das Laden des Streams vom Server und das Abspielen (ein gewisser Puffer wird Client-Seitig meist verwendet, um bei einem kurzzeitigen Verbindungsausfall nicht zu einem abrupten Stocken zu führen) des Audio-/Videostreams annähernd zeitgleich. Für Windows, MacOS und Linux bietet sich dabei die Real-Suite an (Real Player / Real Server). Für OSX kann auch der QuickTime Streamingserver verwendet werden. Für Windows gibt es die Windows Media Services.

(Instant/Unified) Messaging/Chat

INSTANT MESSAGING Applikationen bieten Funktionen, wie verschlüsselte Kommunikation, Moderation, Buddy Lists, Avatars, Datei-Übertragung, Java und Wap Clients.

ICQ und AOL Instant Messaging (AIM) sind bekannte Messaging Programme, die gratis aus dem Internet bezogen werden können. User lassen sich bei ICQ z.B. über die ICQ-Nummer hinzufügen, oder auch im Web suchen.

Weiter Services für verschiedene Betriebssysteme: ICQ2Go!(WWW), Mac, Palm, ICQ for SMS, ICQ SMS von Email, ICQ Pocket PC, ICQmail, ICQphone, ICQ-WAP, ICQNokia... EIn ICQ-Zugang ist auch per Web verfügbar:

Bekannte Vertreter: ConferenceRoom (für Windows 2000 and XP, Linux, FreeBSD, AppleOSX and Sparc Solaris), ICQ, AIM, mIRC, Yahoo Client,...

Ein OpenSource Projekt, dass auf XML basieren soll, ist unter: http://www.jabber.com/ zu erreichen.

Unter UNIFIED MESSAGING (UMS) Systemen versteht man Applikationen, die eine einheitliche Bedienung von Telefon (z.B. ISDN oder IP-Telefonie), Fax, Anrufbeantworter, Text to Speech, SMS, WAP, CTI (computergestütztes Telefonieren, z.B. automatische Telefonwahl aus verschiedenen Anwendungen heraus, Vergabe von Memos zu Rufnummern/Namen), e-Mail etc. bieten und so einen schnelleren Informationsaustausch ermöglichen (vgl. im Gegensatz Hauspost, Ablagefächer, etc. wo die Information eine gewisse Zeit "stillsteht"). Meist werden UMS-Systeme in Anwendungen wie Outlook oder Word integriert, um vorhanden Datenbestände zurückgreifen zu können.

Kostenersparnis: Z.B. durch Least Cost Routing (LCR), d.h. das System verschickt z.B. Faxe oder SMS aufgrund der Priorität zu verschiedenen Zeiten über verschiedene Anbieter, wobei der billigste Anbieter automatisch verwedet wird.

Auch per Webbrowser findet man teils ähnliche Funktionalität, zB. directBox-features und Preise

Ein kommerzielles Messaging System wäre: Cycos AG - mrs (es bedarf einer Serverinstallation)