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Home Office 2.0: Angestellter zahlt Chinesen

Eine Sicherheitsüberprüfung einer US-Firma hat ein besonders kurioses Arbeitsverhältnis aufgedeckt. Ein Software-Entwickler, der vom Home Office aus arbeitete, soll jährlich mehrere Hunderttausend Dollar für seine Arbeit kassiert haben. Was das Unternehmen nicht wusste: Anstatt sich mit Codezeilen herumzuschlagen, lagerte er die Arbeit einfach billig an Entwickler in China aus.

Das in einemeiner Security-Plattform nicht näher genannte Unternehmen hatte die Täuschung erst entdeckt, nachdem Sicherheitsexperten einen Hackerangriff von einem chinesischen Server auf das Unternehmensnetzwerk vermuteten. Dies schlossen sie aus den internen Fernzugriffs-Berichten, die eine ständig offene VPN-Leitung nach Shenyang, China anzeigten. Wie sich herausstellte, hatte der US-Entwickler einfach eine chinesische Firma für die Erledigung seiner Arbeit beauftragt und dieser bei mehreren Hunderttausend Dollar Gehalt gerade einmal 50.000 Euro im Jahr bezahlt.

VPN-Zugang aus China
Wie die Ermittlungen ergaben, hatte der Entwickler seine Log-in-Daten und das Sicherheits-Token zum Einstieg mittels VPN einfach an die chinesische Firma geschickt. Die Log-in-Daten suggerierten, dass er einen durchschnittlichen 8-Stunden-Arbeitstag für die Firma verbrachte. In Wahrheit soll der Mann allerdings seine Zeit mit dem Surfen im Internet verbracht haben. Lediglich am Ende seines „Arbeitstages“ habe er schließlich eine Update-E-Mail an sein Management geschickt mit den erledigten Aufgaben.

Die eigene Personalabteilung hatte bis zuletzt keinen Verdacht geschöpft, im Gegenteil wurde der Entwickler vom Qualitätsmanagement für die stets zeitgerechte Ablieferung und den sauber programmierten Code gelobt. Wie weitere Nachforschungen zeigten, soll der über 40-Jährige den Trick sogar bei mehreren Unternehmen angewandt hatte.