Digitale Schallaufzeichnung auf Magnetband

Bei der Aufzeichnung digitaler Daten auf Band spricht man von einer linearen Technik, da der Zeitpunkt der Aufnahme in einem linearen Zusammenhang mit einer bestimmten Bandstelle steht, oder besser gesagt: Der zeitliche Ablauf von Aufnahmen ist an das Trägermedium Band geknüpft und kann nachträglich nicht mehr verändert werden (vgl. im Unterschied dazu digitale Schallaufzeichnung auf Hard-Disk).

Die Laufwerkstechnik digitaler Bandmaschinen wurde weitgehend von den analogen Maschinen übernommen. Grundsätzlich unterscheidet man 2 unterschiedliche Typen:

1. Bandmaschinen mit festen Köpfen
2. Bandmaschinen mit rotierenden Köpfen (rotary-head Prinzip)

Die Anforderungen an die Qualität der Aufnahme sind punkto Störgeräusche und Verzerrungen wesentlich geringer als bei analogen Systemen, da im Prinzip nur die beiden Zustände 0 und 1 einwandfrei unterscheidbar sein müssen. Aus diesem Grund kann man bei digitalen Aufzeichnungen die Spurbreite wesentlich geringer halten als bei analogen Techniken, jedoch ist eine viel größere Informationsdichte zu verarbeiten.

Digitale Bandlaufwerke mit festen Köpfen

Digital-Recorder mit feststehenden Köpfen wurden ursprünglich für den Betrieb mit offenen Tonbandspulen entwickelt und sollten die analogen Zweikanal- bzw. Mehrspurenmaschinen im Studiobetrieb ersetzen. Außer den Formaten mit offenen Tonspuren (DASH und Pro-Digi) werden im professionellen Studiobetrieb keine Systeme verwendet. Andere, wie z.B. das 8-Spur-Format von Yamaha oder DCC (Digital Compact Cassette) als Consumer-Format von Philipps, sind gänzlich vom Markt verschwunden.

Das DASH-Format

DASH steht für Digital Audio Stationary Head, die bekanntesten Geräte werden von den Firmen Sony und Studer hergestellt.

Das DASH-Format arbeitet mit 44,1 kHz und 48 kHz Sampling-Frequenz. Die Aufzeichnung erfolgt auf 1/4 bis 1/2 Zoll breiten Magnetbändern, diese kann in normaler oder doppelter Dichte erfolgen.

Die Bandlaufgeschwindigkeit beträgt bei einer Sampling-Frequenz von 48 kHz 19 cm/s bis 76 cm/s. Bei einer niedrigeren Frequenz ist die Bandgeschwindigkeit geringer.


Abb.: Sony PCM-3324s

Auf den digitalen Bandlaufwerken können zwischen 24 und 48 Spuren aufgezeichnet werden.

Die erste Mehrkanalmaschine von Sony verfügte über 24 Spuren (Sony PCM-3324), später wurde auch ein 48 Spurgerät auf den Markt gebracht (Sony PCM-3348). Dieses Gerät konnte jedoch auch 24-Spur-Bänder einer PCM-3324 abspielen.


Von der Firma Studer wurde Anfang der Neunziger Jahre ebenfalls eine 48-Spur-Maschine gebaut, die kompatibel zu den Sony Geräten war.

Studer Webseite


Abb.: Studer D827 Mk II MCH (www.studer.ch)


Pro-Digi-Format

Die Firma Mitsubishi hatte unter dem Namen Pro Digi (PD) ihr eigenes digitales Aufzeichnungsformat entwickelt.

Besonders an diesem Mehrspurformat ist, dass es ein 32-Spur-Format ist und dafür insgesamt 40 digitale Tracks notwendig sind. Auf diesen zusätzlichen Spuren werden Informationsdaten, wie z.B. Fehlerkorrektur, aufgezeichnet.

Dazu kommen noch jeweils zwei Cue- und digitale Hilfsspuren sowie eine Timecode-Spur, was die Anzahl der Spuren auf 45 erhöht. Aufgezeichnet wird im Pro-Digi-Format auf 1 Zoll Bändern.

1991 brachte die japanische Firma Otari die Mehrspurmaschine Otari DTR-900 auf den Markt.

Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden