Papiersorten und Papierqualität

Papier lässt sich klassifizieren nach dem Flächengewicht, nach dem Rohstoff und nach der Oberflächenveredelung.

Das Papier hat produktionsbedingt eine Siebseite und eine Filzseite (Schönseite), weswegen es meist nach der Herstellung noch mit Walzen geglättet wird. Beim Verlassen der Papiermaschine passiert das Papier ein einfaches Glättwerk und wird als maschinenglatt bezeichnet. Wird das Papier dann noch unter Druck mit Stahlwalzen (Kalandern) geglättet, spricht man von satinierten Papieren. Kunstdruckpapiere werden mit einer Oberflächenleimung aus Weißpigmenten (Kaolin) und Bindemitteln (Kasein, Kunststoff-Dispersionen) versehen (gestrichen). Dadurch wird die Oberfläche noch glatter und die Bedruckbarkeit wird verbessert.

Der Papierstrich enthält manchmal unangenehm weiße optische Aufheller, die auch die Farbwiedergabe beeinflussen. Richtig glattes Papier hat zwar die brilliantesten Farbwiedergabe-Eigenschaften (weil das Weiß eben am Hellsten ist), spiegelt aber dafür unangenehm. Ein leicht mattes gestrichenes Papier ist auch für den Bilderdruck angenehmer anzusehen.

Auch für die Opazität (Gegenteil von Transparenz) ist nicht nur die Grammatur, die Dicke des Papiers verantwortlich, sondern teilweise auch die Füllstoffe und Striche. Naturpapiere (ungestrichene Papiere) können unter Umständen nur langsamer bedruckt werden, leichter reißen und auch stark stauben, was zu oftmaliger Unterbrechung des Druckens zum Putzen der Druckmaschine führen kann (und das ist eine Verlängerung und somit Verteuerung des Drucks).

Aufgrund der anteilsmässig weit überwiegenden Produktion von Kunstdruckpapieren (Bilderdruck, Kunstdruck) sind diese trotz aufwendigerer Produktion (in normalen Mengen) meist billiger (für den Offsetdruck) als ungestrichene Papiere (Werkdruckpapiere, Biooffset, Recystar). Weil diese Papiere aber sehr schön und angenehm in die Hand zu nehmen sind, verwende ich sie gerne, auch wenn die Druckerei davon nicht immer begeistert ist. Sogenanntes Werkdruckpapier mit leicht rauher Oberfläche und nicht ganz weißem Farbton ist für Bücher und textintensive Erzeugnisse am besten.