Bedrucken der CD

Der Durchmesser der CD beträgt 12 cm, und in der Mitte ist auf jeden Fall das Loch mit 1,5 cm Durchmesser für den Motor im CD-Player. Je nach Herstellungsnorm kann der restliche Platz mehr oder weniger vollständig bedruckt werden, aber normalerweise muß mindestens 1 mm Abstand von den Rändern innen und außen eingeplant werden.

Der Aufdruck auf der CD selbst wird gewöhnlich im Siebdruck hergestellt, deshalb sind der Detailgenauigkeit der Gestaltung durch das grobe Druckverfahren Grenzen gesetzt. Feine Linien oder Schriften und besonders filigrane Elemente sind dadurch nur bis 0,2 mm Dicke (=ca. 1pt) sinnvoll möglich. Als Farben kann man meist entweder HKS oder Pantone angeben. Für Rasterflächen und Bilder sollten wegen des groben Drucksiebes zwischen 15% und 85% Flächendeckung bleiben. Der Farbbereich ist somit stark eingeschränkt. Die Schriftgröße sollte 4 pt oder 1,3 mm nicht unterschreiten, besser noch größer. Kleine Schriftgrößen und dünne Linien verschmieren sonst leicht oder brechen aus. Ich finde kreisrund gesetzten Text oft sehr passend, weil die Form der CD eben rund ist und nicht wie die meisten anderen Druckträger eckig.

Normalerweise stehen entweder zwei Farben oder der gewöhnliche Vierfarbendruck für Fotos zur Verfügung. Bei zweifarbigem Druck sind die Farben normalerweise opak, also deckend.
Die silberne Refexionsschicht der CD selbst kann dabei immer als dritte Farbe eingesetzt werden. Wenn man Schwarz und Weiß verwenden will, sind das bereits zwei Druckfarben.

Für den Vierfarbendruck wird die CD normalerweise mit Weiß hinterdruckt, ansonsten würde die silberne Reflexionsschicht durchscheinen, da die Farben für den Vierfarbendruck lasierend sind. Der Hinterdruck kann aber auch mit Absicht ganz oder teilweise weggelassen werden. Der Vierfarbdruck geschieht zum Teil auch im Trockenoffsetdruck, erkennbar an der wesentlich dünneren Farbschicht gegenüber dem Siebdruck. Hier sind dann auch etwas feinere Linien möglich.


Die Köpfe der Pixel-Kühe auf der Moloko-CD haben durch den fehlenden Aufdruck einen Spiegel als Kopf.
Eine eingefärbte Reflexionsschicht (statt der silbernen) ist auch möglich, aber nur bei großen Auflagen (z.B. die goldene Michael Jackson History-Doppel-CD).


Attwenger: Pflug, weißer Hintergrunddruck, roter einfarbiger Aufdruck eines Häkeldeckchens.

Sehr effektvoll als Motiv für den Aufdruck auf der CD sind runde Gegenstände wie eine Zielscheibe, Tomate, Schallplatte, Radkappe. Dazu passend kann der Innenteil der Inlay-Card bedruckt sein, der sichtbar wird, wenn man die CD herausnimmt.
Natürlich sollte das Ganze auch etwas mit der so verpackten Musik zu tun haben.


Wer die Musik hört nimmt auf dem Sofa Platz. Sehr einfache aber trotzdem schöne visuelle Idee.


Auch mit einfachen Mitteln kann man viel erreichen:
Die CD ist mit dem Tintenstrahldrucker bedruckt, der Schriftzug vorne im Cover ist auf Kopierfolie kopiert.


Als Sonderverfahren gibt es auch die Icon Disc (PIP-Disc), bei der auch die silberne Trägerschicht in einer beliebigen Form aufgedruckt werden kann und die restliche CD vollkommen durchsichtig ist. Das sieht auch ohne zusätzlichen Aufdruck schon interessant aus. So kann man auch einen aufgedruckten Gegenstand rundherum durchsichtig machen (freistellen). Nachdem die CD von innen heraus zu spielen beginnt, ist das kein Problem für jeden normalen CD-Player. Natürlich hat man dadurch weniger Platz für Musik .

Bei den Schallpaltten früher war eine Picture-Disc übrigens eine Schallplatte aus transparentem Vinyl (in zwei Hälften), wo in der Mitte ein bedrucktes Papier eingesiegelt war.