Vor dem Farbmanagement mit HKS und Schmuckfarbe

Traditionell waren Druckvorstufe und Auflagendruck unabhängige Systeme.
Diese Arbeitsabläufe wurden zwar jeweils durch Versuch und Irrtum und mit jeweils unterschiedlichen Meßmethoden feineingestellt, waren aber voneinander völlig getrennte abgeschlossene Welten.
Der traditionelle Ansatz, um die Farbe zu kontrollieren, war es, einfach vom Endergebnis auszugehen. Man erstellt ein Farbmuster vom Druck und verwendet das dann als Farbmuster für die Vorstufe.

Wenn der Grafiker einen bestimmten Farbton als Druckfarbe haben will, verwendet er für Schmuckfarben beispielsweise die HKS- oder Pantone-Farbskala.
Ein sehr wichtiger Faktor für die Farbwirkung im Druck ist das verwendete Papier. Auf glattem, glänzenden Papier wirken Farben strahlender und leuchtender als auf Naturpapier.
Für den Bilderdruck ist glattes glänzendes Papier deshalb besser geeignet, weil der Kontrast vom hellen Papierweiß zum sattem Schwarz so groß wie auf Papier eben möglich ist.
Auf mattem Naturpapier ist der Weißton nicht ganz so hell, und das Schwarz sinkt ins Papier ein und erscheint eher als dunkles Grau. Dadurch kann der Kontrast des Bildes insgesamt nur schlechter wiedergegeben werden.

HKS-Farben

HKS-Farben gibt es farbangepasst für verschiedene Papiertypen. Farbangepasst/Farbtonabgestimmt heißt also, dass für jede Papierart die Farben etwas anders gemischt werden, um gedruckt (so gut es geht) gleich auszusehen. Natürlich ist klar, daß eine Farbe auf Bilderdruckpapier und Naturpapier nie ganz gleich aussehen wird. Zusätzlich wird auch die Eigenheit damit verbundener unterschiedlicher Druckmaschinentypen in Geschwindigkeit und Farbauftrag miteinbezogen.

Es gibt:
HKS-K für gestrichene Papiere (Kunstdruckpapiere)
HKS-N für Naturpapiere
HKS-E für Endlospapier (Rollenoffset)
HKS-Z für Zeitungspapier

Das HKS Schmuckfarben-Farbsystem wurde von den Farbenherstellern Hostmann-Steinberg, Kast + Ehinger (K + E), und Schmincke im Jahr 1967 entwickelt. Das sollte eine einheitliche Farbgebung für alle möglichen Anwendungsbereiche gewährleisten. In Europa ist dieses System am verbreitetsten, weltweit ist Pantone Marktführer für (Druck-)Farbpaletten.
Das HKS-Farbsystem besteht aus 9 Grundfarben + Schwarz + Weiß


Farbfächer: HKS-Druckfarben gibt es in 88 Farbton abgestimmten Farben (durchnummeriert bis 97 mit einigen heute fehlenden Nummern).

Das heißt, der Grafiker kauft eine Tube Tempera-Farbe für den Entwurf von der Künstlerfarben-Firma Schmincke, und die Druckerei verwendet die entsprechende Farbe der Druckfarbenfabrik Hostmann-Steinberg. Weil die beiden Hersteller sich über die Farbe verständigt haben, ist die Farbe kontrollierbar.
Diese Farben gibt es für den Entwurf auch als flächig bedrucktes Buntpapier, aus denen der Grafiker in der Zeit vor dem Computer mit Messer und Schere den Entwurf fertigte. Somit konnte man schon im Entwurf mit derselben Farbe arbeiten wie im endgültigen Auflagendruck.

 

Wenn man im Farbwähler von Photoshop auf "Eigene" klickt, kommt man zu den Schmuckfarben:


Wenn man heute am Computer arbeitet, ist die Farbdarstellung der HKS-Farbe am Monitor nach wie vor nebensächlich, verbindliches Farbmuster ist ein Stück bedrucktes Papier in der entsprechenden HKS-Farbe.
In der Druckerei verwendet der Drucker genauso einen HKS-Farbfächer und druckt die Farbe so, daß sie der gewünschten Farbe entspricht.


HKS-K in Photoshop 6 mit den angenäherten cmyk-Werten

Ergänzende und vertiefende Module