Vor dem Farbmanagement mit cmyk

Das gleiche Prinzip der Verwendung von Farbfächern gibt es für den Vierfarbendruck.
Hier gibt es Bücher mit Farbskalen, meist in 10%-Schritten abgestuft, in denen alle möglichen Variationen von Farbzusammenstellungen abgedruckt sind. Auch hier sollten die Farben auf den verschiedenen Papierarten, zumindest Kunstdruckpapier und Naturpapier, gedruckt sein.

Man darf hier genausowenig von der Annahme ausgehen, daß diese Farbwerte absolut sind, nachdem aber die cmyk-Farben nach Euroskala genormt sind und die Drucktechnik genauso, ist das Ergebnis vorhersehbar. Manche Druckereien, besonders größere, hatten früher ihre eigenen Farbwertebücher, da der Druckprozess früher noch nicht genormt war. Man wußte dann, mit einem Rasterfarbwert von 10% Magenta und 20% Cyan erhält man die abgedruckte Farbe. Auch einem anderen Papier oder in einer anderen Druckerei, die nach anderen Vorgaben druckte, erhielt man aber unter Umständen eine ganz andere Farbe!

In einem guten Farbwertebuch sind auch die Mischungen mit Schwarz abgedruckt. Die genaue Farbwirkung am Computermonitor ist nebensächlich, die Farbe wird nach dem gedruckten Farbmuster ausgewählt und bestimmt.
Dazu wird einfach der Farbwert numerisch exakt eingegeben, zB. 10% Magenta, 50% Yellow.

Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise ist, daß alle farbverändernden Einflußfaktoren (wie Druckfilm, Plattenbelichtung, Papier, Druckzuwachs) bereits ihren Einfluß hinterlassen haben, ohne daß sie genau bestimmt werden müssen, und im Farbmuster auf Papier sichtbar sind.

Natürlich ist diese Methode der Farbbestimmung hauptsächlich für Farbflächen und Illustrationen sinnvoll.
Für den Bilderdruck gab es den Reprofotografen, der die Farbauszüge fertigte und nach Erfahrungswerten Farbkorrekturen vornahm. Das war früher im Zeitalter vor DTP kein Problem, da alle Geräte ohnehin getrennte Systeme waren. Das gilt bis zum Trommelscanner, als die Geräte zwar intern natürlich kalibriert werden konnten, aber als Endergebnis immer noch direkt ein Druckfilm entstand, und die Bilddaten noch nicht als Computerdaten weitergegeben werden konnten.
Auch heute arbeiten Grafiker und Reproduktionstechniker oft nach Erfahrungswerten, wissen einfach welchen cmyk-Wert menschliche Hautfarbe hat und führen dementsprechend eine Farbkorrektur durch.
Mit Farbmanagement, also kalibriertem Scanner, Monitor und Drucker können heute aber Arbeitsabläufe vereinfacht und beschleunigt werden.

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