Wie kann man mit größeren Textmengen und Zusatzinformationen umgehen?

Die Bereitschaft größere Textmengen am Screen zu lesen ist sehr unterschiedlich. Auch habe ich (ohne große statistiche Untersuchungen) beobachtet, dass die Lesegewöhnheiten und -vorlieben sehr unterschiedlich sind.

  • Allgemein sollten die Textzeilen nicht zu lange sein. (Selbstkritische Bemerkung: Die Textzeilen in DMA sind eigentlich zu lange, aber aus CMS-technischen Gründen haben wir eine Breite von 800px). Natürlich muss auch der Zeilenabstand (Zeilendurchschuss) zur Schriftgröße und Zeilenlänge passen.
    Auf Grund der unterschiedlichsten Monitoreinstellungen lässt sich auch kein einheitlicher Wert bei der Schriftgröße definieren.
  • Der Kontrast zwischen Schrift und Untergrund muss genügend groß sein. Sehr störend sind unterlegte Bilder (wenn es sein muss, dann so blass unterlegt, dass der Kontast zur Schrift stimmt). Viele NutzerInnen lieben dunkle Schrift auf hellem Grund (Dunkelgrau auf Fast-Weiß), andere lieben wiederum helle Schrift auf dunklem Grund (wegen der Blendung). Es gibt viele Untersuchungen, aber für mich keine eindeutigen Ergebnisse.
  • Man sagt, dass serifenlose Schriften wie Arial besser geeignet sind als Serifenschriften, die im Printbereich eindeutig für größere Textmengen bevorzugt werden. das hängt damit zusammen, dass die Serifen bei den bisherigen Monitorauflösungen im Fließtext eher ein unklareres Schriftbild bewirkt haben. Mit der immer höheren und feineren Auflösung der Monitore hat sich das etwas geändert. Hier hängt es auch wieder stark von der Schriftgröße ab.
    Durch Wordpress und die Blogs haben Serifenschriften (in Anlehnug an die Printpresse) auf den Webseiten an Bedeutung gewonnen, vorallem bei den Überschriften.
  • Scrolltyp versus Blättertyp:
    Oft kann man lesen, dass lange Textblöcke in kleine Teilblöcke zerlegt werden sollen, zwischen denen man weiterblättern muss. Aber auch hier würde ich mit einer allgemein verbindlichen Aussage vorsichtig sein, denn es gibt ganz klar auch die Srolltypen, die das Scrollen dem ständigen Blättern den Vorzug geben. Natürlich muss ein langer Text durch Überschriften (und Bildelemente) entsprechend gegliedert sein.
    In vielen Anwendungen werden den BenutzerInnen jetzt schon beide Lesemöglichkeiten angeboten. Das ist die beste Lösung.
    Nebenbemerkung: Das Blättern hat auf Webseiten den werbetechnischen Vorteil, dass man mit jedem Umblättern eine neue Seite aufruft und so die Pageimpressions erhöhen kann.

Weitere Informationen unter Bildschirmtypografie

Module, die für die Durchführung vorausgesetzt werden